In einer Studie zur Benutzung von Sprachassistenten (Voice User Interfaces) in der Schweiz haben die Universität Luzern und die Agentur Farner herausgefunden, dass bereits 37 Prozent der Schweizer Bevölkerung Sprachsteuerung auf ihren Smartphones, Computern und Smart Speakers benutzen. Die Studie prognostiziert ausserdem, dass sich die Verwendung von Sprachassistenten im nächsten Jahr fast verdoppeln wird, in der Umfrage haben 62 Prozent der Befragten angegeben bis in einem Jahr sprachgesteuerte Dienste nutzen zu wollen.
Für den Marketingbereich habe dies relevante Auswirkungen, so die Studie: Während im Content-Marketing bis heute mobile Technologie als die erste und wichtigste Schnittstelle zum Konsumenten gesehen wird, wird sprachgesteuerte Interaktion in der Zukunft an Relevanz gewinnen. Besonders in der Online-Suche werden Sprachresultate ins Zentrum gerückt, denn, wie die US-Marktforscher von Comscore in der Studie zitiert werden, sollen bereits 2020 über 50 Prozent aller Suchanfragen in den USA stimmgesteuert sein.
Reto Hofstetter, Professor für Marketing an der Universität Luzern, kommentiert: "Mit der Entwicklung von 'Mobile First' zu 'Voice First' schreitet die Digitalisierung im Marketing weiter voran, und die Geschwindigkeit, in der dies auch in der Schweiz geschieht, hat uns überrascht. Wir delegieren noch mehr Verantwortung an Technologie und Algorithmen, die uns Arbeiten abnehmen und für uns die besten und günstigsten Angebote vorschlagen, anbieten und auch kaufen. Obwohl die Kundeninteraktion damit so digital ist wie noch nie, gewinnt sie an Natürlichkeit zurück. Schlussendlich können wir uns der natürlichsten Form der Kommunikation bedienen – der gesprochenen Sprache."
Die Studie zur Nutzung von Voice User Interfaces wird ab sofort jährlich durchgeführt, ein Summary steht auf der Farner-Website zur Verfügung, die gesamte Studie wird im ersten Quartal 2019 veröffentlicht und kann bei der Universität Luzern vorbestellt werden.
(win)