Laut einem "Cnet"-Bericht wendet sich
Apple von
Qualcomm ab. Die Plattform beruft sich dabei auf Qualcomms Finanzchef George Davis, der in einem Gespräch mit Analysten erklärt haben soll, dass sein Unternehmen nicht damit rechne, für das nächste iPhone die 4G-Modemchips zu liefern. Man gehe davon aus, dass Apple stattdessen voll und ganz auf die Modems eines Mitbewerbers setze, so Davis.
Apple und Qualcomm befinden sich seit Anfang 2017 in Patentrechts-Streitigkeiten. Vor diesen Streitereien hat Qualcomm sämtliche Modem-Chips an Apple geliefert, zuletzt kaufte Apple diese Komponenten in etwa zur Hälfte bei
Intel ein. "Cnet" geht nun davon aus, dass Apple künftig einzig auf Intel setzen wird.
Für die Endanwender sind das nicht unbedingt gute Neuigkeiten, denn der Wechsel auf einen einzigen Zulieferer könnte bedeuten, dass Apple (noch) mehr Mühe haben wird, die Initial-Nachfrage zu befriedigen. Zudem hätten Tests gezeigt, dass Smartphones mit Qualcomm-Chips die höheren Netzwerkgeschwindigkeiten erzielen als solche mit Intel-Komponenten. Die Unterschiede sind dabei beträchtlich, Downloads mit Qualcomm-Chips sollen teils weit über 50 Prozent schneller sein. Apple soll deshalb seine eigenen iPhones mit Qualcomm-Chips sogar eingebremst haben, damit kein Unterschied zu den Modellen mit Intel-Komponenten entsteht.
Analysten gehen darüber hinaus davon aus, dass Qualcomm auch auf absehbare Zeit die 4G- und auch 5G-Modems mit der besten Performance liefern wird – ein Umstand, den sich Apples Konkurrenz aus dem Android-Lager marketing-technisch künftig zu Nutze machen könnte.
Qualcomm-Verantwortliche haben allerdings auch erklärt, dass der Entscheid Apples nicht für die Ewigkeit gelten müsse. Das Geschäft sei sehr dynamisch, und wenn sich die Gelegenheit ergebe, könne man rasch wieder ein Zulieferer von
Apple werden, so
Qualcomm.
(mw)