Was bereits Ende März
vermutet wurde, bestätigt sich nun: Kaspersky Lab verlagert im Rahmen seiner globalen Transparenzinitiative eine Reihe wichtiger Prozesse von Russland in die Schweiz, wie das Unternehmen in einer Mitteilung schreibt. Konkret wird Kaspersky bis Ende 2019 in Zürich ein Rechenzentrum einrichten, in welchem alle Informationen von Nutzern in Europa, Nordamerika, Singapur, Australien, Japan und Südkorea gespeichert und verarbeitet werden. Weitere Länder sollen folgen.
Ebenso wird die Finalisierung der Software-Produktion nach Zürich verlegen. Bis Ende 2018 werden Kaspersky-Produkte und Signatur-Datenbanken zur Bedrohungserkennung (AV-Datenbanken) in der Schweiz erstellt und dort mit einer digitalen Signatur versehen, bevor sie an Endkunden auf der ganzen Welt verteilt werden. Die Verlagerung stelle sicher, dass jede neu zusammengestellte Software von einer unabhängigen Organisation verifiziert werden könne. Der Quellcode der Produkte von Kaspersky Lab sowie Software-Updates werden in einem eigens eingerichteten Transparenzzentrum zur Überprüfung durch interessierte und berechtigte Parteien zur Verfügung stehen. Das Transparenzzentrum wird sich ebenfalls in der Schweiz befinden und wird voraussichtlich noch in diesem Jahr eröffnet.
Zudem werden die Datenspeicherung und -verarbeitung, die Software-Integration sowie der Quellcode von einer in der Schweiz ansässigen, unabhängigen Partei beaufsichtigt werden. So sollen laut Kaspersky Transparenz und Integrität gewährleistet werden
"In einer sich schnell verändernden Branche wie der unseren müssen wir uns an neue Bedürfnisse unserer Kunden, Stakeholder und Partner anpassen. Transparenz ist ein solches Bedürfnis, und deshalb haben wir uns entschieden, unsere Infrastruktur neu zu gestalten und unsere Datenverarbeitung in die Schweiz zu verlegen. Wir sind davon überzeugt, dass solche Massnahmen zu einem weltweiten Trend für die Cybersicherheit werden und dass sich eine Politik des Vertrauens in der gesamten Branche als grundlegende Voraussetzung durchsetzen wird", so Kaspersky-CEO Eugene
Kaspersky.
(abr)