Gerade gestern noch hat CEO Zuckerberg die Zahl der vom Datenskandal betroffenen Facebook-Mitglieder um 37 Millionen auf bis zu 87 Millionen Betroffene nach oben korrigiert (Swiss IT Magazine
berichtete). Jetzt ist darüber hinaus klar: Laut Berechnungen von
Facebook sind wahrscheinlich auch 29'198 Schweizer Datensätze an Cambridge Analytica gegangen,
schreibt "Watson". So hoch jedenfalls sei die vermutete höchste Zahl der betroffenen Nutzer. Der Analysefirma wird vorgeworfen, mithilfe der gesammelten Daten Wahlkampf-Werbung für Donald Trump gemacht zu haben.
Mittels der Facebook-App This is your Digital Life wurden die vielen Millionen Nutzerdaten angeblich an die Analysefirma weitergeleitet. Laut Facebook haben zwar nur sechs Schweizer im Jahr 2013 diese App installiert, aber durch das Prinzip der Datenfreigabeerlaubnis von Mitgliedern aus der Kontaktliste hat sich ein Schneeballsystem entwickelt, und die Durchlässigkeit hat sich vervielfacht.
Zwar hat Facebook gestern die Möglichkeit abgeschafft, Mitglieder auf dem Portal über deren Telefonnummer oder E-Mail-Adresse zu finden. Allerdings ist anzunehmen, dass es bereits massenhaft vorgekommen ist, dass Cyber-Kriminelle sich solche Daten aus dem Darknet besorgt haben und über Facebook noch zusätzliche Informationen dazu eingeholt haben, darauf
weist "9to5mac" mit Hinblick auf eine Äusserung Zuckerbergs hin. Der CEO erklärte, dass solcherlei Datendiebstahl sogar äusserst wahrscheinlich sei, da die meisten Facebook-Mitglieder es in ihren Einstellungen erlaubt haben, dass andere sie über ihre Kontaktdaten auffinden können. Mittlerweile hat auch die
EU-Kommission Gesprächsbedarf mit dem Facebook-Konzern angemeldet.
(rpg)