Wie der französische Finanzminister Bruno Le Maire in einem Interview mit der französischen Zeitung "Le Journal du Dimanche"
zu Protokoll gab, plant die EU offenbar die Besteuerung von Technologiekonzernen wie
Apple, Amazon und
Google, wobei aber nicht die Gewinne besteuert werden sollen, sondern die Umsätze im jeweiligen Land. Somit soll nicht mehr relevant sein, in welchem Land der Hauptsitz in der EU liegt. Technologiekonzerne wie Amazon haben ihren europäischen Sitz oft in steuergünstigen Ländern wie zum Beispiel Luxemburg und verschieben dann die Gewinne auf legalem Wege aus der Europäischen Union, wodurch sie nur einen kleinen Prozentsatz, teilweise unter einem Prozent, versteuern.
Wie Le Maire erklärte, begrüsse man in Frankreich die Investitionen von Konzernen wie
Amazon, die viele Arbeitsplätze schaffen würden, nicht zuletzt solche für weniger qualifizierte Arbeitnehmer und in Regionen, in denen Jobs rar seien. Dennoch müsse auch gewährleistet sein, dass die Konzerne in den Ländern, in denen sie ihre Geschäfte abwickeln, angemessene Steuerbeträge bezahlen. Die EU wolle nun schon bald eine Direktive ausarbeiten, nach der die Umsätze der Technologiekonzerne mit 2 bis 6 Prozent besteuert würden. Le Maire gibt aber auch zu bedenken, dass der Steuersatz zu Beginn wohl eher bei 2 Prozent liegen werde, um die Verhandlungen zu vereinfachen, dies sei aber ein Schritt in die richtige Richtung, so der französische Finanzminister.
(luc)