Asus vermarktet sein neuestes Flaggschiff-Modell als das leichteste 14-Zoll-Business-Notebook der Welt. Mit 1,05 Kilogramm wiegt dieses denn auch nur einen Hauch dessen, was man von anderen Geräten gewohnt ist und ist mit 15 Millimetern auch noch extrem dünn. Dafür mussten jedoch natürlich an anderen Stellen Kompromisse gemacht werden. Doch wie sehr fallen diese ins Gewicht und wie gut geht das Ultrabook mit seiner Rolle als Business-Gerät um?
Design steht vor Funktionalität
Auf den ersten Blick fällt das schlichte, aber ansprechende Design des Gerätes auf. Im ungeöffneten Zustand wirkt dieses fast unscheinbar, macht aber, dank der verwendeten Magnesium-Legierung, einen äusserst guten Eindruck, die Verarbeitung wirkt tadellos. Öffnet man das Gerät zum ersten Mal, kommt eines der aussergewöhnlichsten Merkmale des Gerätes zum Vorschein: Die Tastatur wird durch das Aufklappen des Displays hinten leicht angehoben, da der Laptop-Deckel einige Zentimeter länger als die Unterseite ist. Dadurch kommt auch das 14-Zoll-Full-HD-Display zum Vorschein, welches fast gänzlich randlos in die Abdeckung eingepasst wurde.
Die Anhebung der Tastatur ist zwar zu Beginn gewöhnungsbedürftig, hat man sich aber an den Winkel der Tastatur gewöhnt, treten die Vorteile des Designs in den Vordergrund. So fühlt sich das Tippen auf der angewinkelten Tastatur äusserst bequem an, und das auch nach längerer Zeit. Die Tastatur ist ausserdem wasserresistent und weist einen angenehmen Tastenspielraum auf. Das Schreiben fühlt sich so, dank dem haptischen Feedback der Tasten, angenehm an, und im Zusammenspiel mit der natürlichen Position der Hände aufgrund des angehobenen Winkels der Tastatur ändert sich das auch bei längerem Schreiben nicht. Die Hintergrundbeleuchtung sorgt ausserdem dafür, dass man auch im Dunkeln gut arbeiten kann. Am Tastatur-Layout lässt sich ebenfalls nichts bemängeln, ausser, dass sich der Power-Button am rechten oberen Ende befindet, wo man standardmässig die Delete-Taste erwarten würde. Unweigerlich führt dies zu sporadischem, versehentlichem Drücken des Ausschaltknopfes, was ärgerlich ist. Über der Tastatur, an der rechten oberen Seite, befindet sich zudem ein Fingerprint-Sensor, der mit Windows 10 Hello kompatibel ist. Dieser funktioniert einwandfrei und sorgt für minimale Login-Zeiten, da man sich dadurch ständige Passworteingaben sparen kann. Das Touchpad an der unteren Seite fällt relativ gross aus und reagiert sehr gut. Auch Multitouch-Gesten funktionieren einwandfrei und im Test gab es keinerlei Probleme damit.
Dank dem fast nicht vorhandenen Rahmen konnte
Asus das 14-Zoll-Display in ein 13-Zoll-Gehäuse packen. Der Bildschirm bietet mit einer Auflösung von 1920x1080 Pixeln eine zufriedenstellende Schärfe, jedoch fehlt es ein wenig an Helligkeit. Auch Farben wirken eher matt und nicht besonders lebensecht. Abgesehen davon gibt es allerdings nichts zu bemängeln, auch dank der sehr geringen Spiegelung. So erkennt man das Angezeigte auf dem Display auch in hellen Umgebungen sehr gut. Doch die sehr kleinen Gehäuseränder führen zu einem anderen Problem: So hat sich Asus komplett gegen eine Webcam entschieden, eine Entscheidung, die bei einem Business-Laptop doch ein wenig fragwürdig wirkt. Denn nicht nur kann man somit keine Video-Anrufe tätigen, auch die Windows-Hello-Gesichtserkennung fällt damit unter den Tisch, was für einige potentielle Käufer womöglich Grund genug sein dürfte, sich gegen das Gerät zu entscheiden.
Konnektivität dank Simpro Dock
Auch an anderen Orten ist
Asus eher sparsam umgegangen. So finden sich insgesamt nur drei Ports an der Aussenseite des Gerätes, davon sind zwei USB-C-Anschlüsse, wobei jedoch nur einer davon zum Laden benutzt werden kann. Daneben gibt es lediglich noch einen Audio-Anschluss. Asus legt dem Gerät allerdings eine kleines Mini-Dock bei, welches an einem USB-C-Port angeschlossen die Anschlussauswahl durch einen HDMI- sowie einen USB-Typ-A-Anschluss erweitert. Wer mit dem minimalen Angebot an Anschlussmöglichkeiten jedoch trotzdem nicht auskommt, für den hat Asus mit der Simpro Docking Station allerdings eine relativ kompakte, umfangreiche und smarte Lösung in der Hinterhand, die es erlaubt, verschiedenste Geräte mit dem Laptop zu verbinden. Dazu gehören ein VGA-Port, zwei Displayports, ein HDMI-Anschluss, ein weiterer Kopfhöreranschluss, fünf USB-Typ-A-Anschlüsse, ein Ethernet-Anschluss sowie ein Speicherkartenleser. Die Docking Station kann dabei einfach an einem der USB-C-Anschlüsse angeschlossen werden und dient sogar als Netzteil, kann also den Laptop mit Strom versorgen. Abgesehen vom etwas klobigen Netzteil der Docking Station macht diese im Grossen und Ganzen einen guten Eindruck, kann aber trotzdem nicht ganz über die spärliche Anschluss-Ausstattung des Laptops hinwegtrösten. Positiv überraschen können dafür die verbauten Harman-Kardon-Lautsprecher, die einen überraschend guten Klang liefern, inklusive doch sehr ausgeprägten Bass-Tönen, zumindest für Laptop-Speaker.
Im Inneren des Testgerätes findet sich mit einem Intel-Core-i7-7500U-Prozessor, einer HD-Graphics-620-Grafikeinheit und 16 GB RAM genügend Power, die auch für anspruchsvollere Anwendungen ausreichen sollte. Wahlweise ist das Asuspro B9440 auch mit Intel-i3- oder i5-Prozessoren sowie mit 8 GB Arbeitsspeicher zu haben. Daneben hat Asus eine 512 GB SSD platziert, diese gibt es wahlweise auch als 256-GB- oder 1-TB-Version.
Performanz und Akku überzeugen
Im Performance-Test zeigt sich das Gerät denn auch von seiner besten Seite. Beim alltäglichen Gebrauch, sprich beim Erledigen von Büro-Arbeiten und Surfen im Internet, kam es zu keinerlei Performance-Einbussen. Auch mit über 20 geöffneten Browser-Tabs, zum Teil mit laufenden Full-HD-Video-Streams, gab es keine spürbaren Verzögerungen oder Ähnliches. Was jedoch auffällt, ist, dass sich der Lüfter sehr schnell aktiviert, allerdings bleibt die Geräuschentwicklung so gering, dass dies nicht weiter stört. Ebenfalls gut gelöst ist, dass die heisse Abluft nach oben in Richtung des Displays geführt wird, was dafür sorgt, dass das Gerät unten kühl bleibt und sich so problemlos auch auf den Beinen nutzen lässt.
Asus gibt die Batterielaufzeit mit bis zu zehn Stunden an und verspricht dank Fastcharging-Technologie 50 Prozent Ladekapazität innerhalb von 30 Minuten. Erstaunlich: Die Angaben entsprechen fast der Realität. So hielt das Gerät im Akkutest, bei dem ein Full-HD-Youtube-Video im Vollbildmodus und bei 50 Prozent Helligkeit laufen gelassen wurde, fast neun Stunden durch, ein ausserordentlich guter Wert. Und auch das Aufladen geht extrem schnell vonstatten, so dauerte dies für 50 Prozent Akkukapazität tatsächlich nur rund 35 Minuten.
(swe)