Swisscom-Chef Urs Schaeppi (Bild) hat der "Sonntagszeitung" ein Interview gewährt und dabei unter anderem die vergleichsweise hohen Preise für die Mobiltelefonie in der Schweiz gerechtfertigt. Die Schweiz liege preislich im europäischen Mittelfeld, so Schaeppi, und dies trotz der Tatsache, dass der Bau und der Betrieb der Handynetze hierzulande um 40 bis 110 Prozent teurer sei als in anderen Ländern. Dies unter anderem wegen der landschaftlichen Beschaffenheit und der strengen Stahlengrenzwerte für Handy-Antennen. Daneben nahm der Swisscom-Chef auch Stellung zu Vorwürfen seitens des Bundes, wonach in der Schweiz der Wettbewerb zu wenig spiele und der Umsatz pro Mobilkunde hierzulande deutlich höher sei als im Rest Europas. Der Wettbewerb spiele sehr wohl, immerhin habe die Schweiz europaweit das schnellste Netz, und für den Kunden hierzulande stehe die Qualität vor dem Preis. Und der Umsatz in der Schweiz sei deswegen höher, weil Handys hierzulande besonders hoch subventioniert würden.
Entsprechend sieht er für die Mobilfunkpreise in der Schweiz in absehbarer Zukunft keine grösseren Anpassungen am Horizont, auch weil die Investitionen weiter hoch bleiben würden. Allerdings kündigt er an, dass die Roaming-Tarife im kommenden Jahr erneut sinken werden – ohne aber weitere Details zu nennen.
Und schliesslich äusserte sich Schaeppi auch zu Überlegungen der Weko, längerfristig allen Telco-Anbietern einen regulierten Zugang zum Schweizer Glasfasernetz zu gewähren. Dies sei falsch, schliesslich investiere
Swisscom jährlich 1,7 bis 1,8 Milliarden in die Glasfaser-Infrastruktur und habe entsprechend wenig Interesse, diese Infrastruktur künftig gratis der Konkurrenz zur Verfügung zu stellen.
(mw)