cnt

Kantonspolizei Bern kämpft mit Korruptionsvorwürfen

Gegen die Kantonspolizei Bern wurde eine Untersuchung eingeleitet. Der Abteilungsleiter Technik bei der Kapo Bern soll seinem Bruder IT-Aufträge in Millionenhöhe verschafft haben.
6. Februar 2014

     

Nachdem vor kurzem ein Korruptionsskandal das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) erschütterte (Swiss IT Magazine berichtete), wird nun auch der Kantonspolizei Bern Korruption vorgeworfen. Wie "Der Bund" schreibt, soll die Bernische Polizei einem Unternehmen über einen Zeitraum von neun Jahren Aufträge in Millionenhöhe erteilt haben. Konkret soll beim IT-Unternehmen jedes Jahr ein sechsstelliger Betrag von der Kantonspolizei Bern eingegangen sein. Einige dieser Aufträge wurden freihändig vergeben, obwohl deren Höhe eine öffentliche Ausschreibung verlangt hätte. Weiter problematisch an der Geschichte: Der Abteilungsleiter Technik bei der Kapo Bern und der Geschäftsführer der IT-Firma sind Brüder. Die kantonale Finanzkontrolle hat nun eine Untersuchung eingeleitet, die unter anderem prüfen soll, ob die Ausstandspflicht verletzt wurde. Diese verbietet es Mitarbeitenden an Entscheidungen mitzuwirken, bei denen Verwandte involviert sind.


Neben der Kantonspolizei Bern ist auch das Kantonale Amt für Informatik und Organisation in die Kritik geraten, da man dem gleichen IT-Unternehmen ebenfalls Aufträge unter der Hand vergeben habe. Der seit 2010 summierte Gesamtbetrag soll sich auf 1,62 Millionen Franken belaufen. (af)


Weitere Artikel zum Thema

Seco-Korruptionsskandal: Weitere Kunden überprüfen ihre Geschäftsbeziehungen

3. Februar 2014 - Der Korruptionsskandal des Seco zieht weitere Kreise. Am Wochenende wurde der Name der betroffenen IT-Firma publik und auch andere Kunden nehmen nun anscheinend ihre Geschäftsbeziehungen unter die Lupe.

Korruption im Staatssekretariat für Wirtschaft

30. Januar 2014 - Ein Ressortleiter des Staatsekretariats für Wirtschaft (Seco) soll Freunden in der IT-Branche Aufträge zu überhöhten Preisen verschafft und im Gegenzug persönliche Gefälligkeiten entgegengenommen haben.

Kommentare
Nun, auch eine andere Berner IT-Firma bekommt seit Jahren Aufträge in der Höhe zwischen 4-5 Mio. pro Jahr zugeschanzt - ohne Ausschreibung. Pikanterweise sind diese Chefs sehr gut vernetzt mit dem Stade de Suisse, woher ja auch die VIP-Tickets für den Seco-Mitarbeiter entstammen. Mich überrascht nur noch wenig.
Donnerstag, 6. Februar 2014, M. Streiff



Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Wieviele Fliegen erledigte das tapfere Schneiderlein auf einen Streich?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER