Unter dem Namen "Legis Digit@" bietet die Versicherung Group Mutuel neu eine Rechtschutzversicherung für digitale Risiken und Internet. Zu den gedeckten Risiken gehören Streitigkeiten, die sich aus Identitätsmissbrauch in betrügerischer oder böser Absicht im Internet ergeben, Streit im Zusammenhang mit einem Kauf oder Verkaufsvertrag sowie Streitigkeiten mit einem Finanzinstitut, die sich infolge von Skimming ergeben. Durch die Versicherung gedeckt sind zum einen die Kosten für Rechtsdienstleistungen durch Anwälte und Juristen, zum anderen aber auch allfällig nötiger technischer Support – etwa fürs Löschen eines gehackten Kontos oder Profils – in der Höhe von bis zu 10'000 Franken pro Jahr. Angeboten wird Legis Digit@ für 6 Franken im Monat bei einem 5-Jahres-Vertrag (360 Franken).
Als konkretes Beispiel, wo die Versicherung zum Einsatz kommen könnte, nennt die Pendlerzeitung "20 Minuten" etwa Cyberbullying mit pornografischen Bildern auf einem gefälschten Facebook-Account. In einem solchen Fall würde die Groupe Mutuel laut Sprecher Yves Seydoux einen IT-Spezialisten aufbieten, der das gefälschte Konto löscht, und dann bei Bedarf einen Anwalt, der rechtliche Schritte einleiten würde. Die Nachfrage nach einer solchen Versicherung sei da, heisst es. Eine Umfrage habe gezeigt, dass sich jeder Vierte gegenüber Internetkriminalität ohnmächtig fühle und nicht wisse, was in einem Schadenfall zu tun sei.
Allerdings gibt es in der Zeitung von Versicherungsexperten auch Kritik an der Versicherung – unter anderem an der Vertragslaufzeit und der gedeckten Versicherungssumme. Ausserdem würden sich Banken bei Skimming und gehacken E-Konten ohnehin meist kulant zeigen – und wer grob fahrlässig handle, bekomme auch von der Versicherung keinen Schutz.
(mw)
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