Unternehmen kennen SSD-Risiken nicht
Quelle: Kroll Ontrack

Unternehmen kennen SSD-Risiken nicht

Laut den Datenrettungsspezialisten von Kroll Ontrack unterschätzen die meisten Unternehmen die Risiken, die sich mit dem Einsatz von SSDs ergeben. So ist etwa die Datenrettung oftmals mühsam oder gar nicht möglich.
14. November 2012

     

48 Prozent der Unternehmen sehen beim Einsatz von SSD-Speichern kein Risiko, wie eine aktuelle Untersuchung des Datenrettungsspezialisten Kroll Ontrack zeigt. Dabei bergen SSDs ebenso wie alle anderen Massenspeicher gewisse Risiken. Diese werden aber aufgrund der fehlenden Langzeiterfahrung entweder nicht wahrgenommen oder bagatellisiert, so Kroll Ontrack. Immerhin sind sich 31 Prozent bewusst, dass die für SSDs übliche proprietäre Verschlüsselung eine Datenrettung erschweren kann. Bei herstellereigenen Verschlüsselungen von SSDs befindet sich der Schlüssel nicht beim Kunden, sondern beim Hersteller. Diese geben diesen auch bei Datenverlusten nicht gerne aus der Hand. So sei eine Datenrettung oft gar nicht möglich, bilanziert Kroll Ontrack.

Als weiteren Risikofaktor identifiziert das Unternehmen die schwer abschätzbare Lebensdauer von SSDs. Während herkömmliche Festplatten (HDDs) oft zehn Jahre halten, hängt die Lebensdauer bei SSDs, die ohne mechanische Bauteile auskommen, von der Anzahl Schreib- und Lesevorgänge ab. 70 Prozent der Umfrageteilnehmer sind aber der Meinung, dass SSDs mindestens so lange halten wie HDDs. Des weiteren gehen 92 Prozent der Befragten davon aus, dass klassische Festplatten häufiger Daten verlieren als SSDs. Dabei fallen SSD-Speicher ähnlich oft aus wie HDDs, wie Kroll Ontrack unter Berufung auf Statistiken aus seinen Datenrettungslaboren berichtet. Eine weitere Schwierigkeit sei zudem die RAID-0-ähnliche Konfiguration der SSD-Speicher, bei der die Daten auf 8, 16 oder 32 Einzelchips verteilt sind. Diese erzeugen durch den Aufbau aus verschiedenen Memory-Chips eine unzusammenhängende Datenstruktur, die sich nur schwer wieder zusammenfügen lasse, so Kroll Ontrack.


Und schliesslich offenbart die Umfrage, dass SSDs im Business-Umfeld noch eine kleine Rolle spielen. Nur 31 Prozent der Befragten setzen auf die neuen Speicher und wenn, dann vor allem in den Führungsetagen. Im Bereich der Arbeitsplatz-Rechner kommen bei 59 Prozent noch herkömmliche HDDs zum Einsatz. Und im Bereich Storage verweigern sich laut Kroll Ontrack 81 Prozent den SSDs. (abr)


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Kommentare
Wir haben schon viele SSDs mit Datenverlust gehabt und die Chance, alle Daten vollständig wiederherzustellen liegt weit unter der Datenrettungsquote für herkömliche Festplatten. Daher: lasst bitte die Finger davon wenn es um die Sicherung wichtiger Daten geht. Mfg Thomas, http://www.datenrettung-deutschland.com/
Dienstag, 20. November 2012, Thomas

Ich arbeite in einen Grossunternehmen und betreue doch einen recht grossen Kundenstamm, bisher haben wir noch NIE eine Datenrettung von einer Festplatte in Auftrag gegeben. So wertvoll und unreproduzierbar sind die Daten auch nicht um die Kosten für eine professionelle Datenrettung zu rechtfertigen. jm2c
Donnerstag, 15. November 2012, Mischa



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