cnt
Samsung Galaxy Beam - Der Smartphone-Beamer im Test
Quelle: Samsung

Samsung Galaxy Beam - Der Smartphone-Beamer im Test

Samsung hat mit dem Galaxy Beam erstmals ein Smartphone mit integriertem Projektor in die Schweiz gebracht. "Swiss IT Magazine" hat getestet, wie funktionstauglich dieses Kombi-Pack ist.
31. August 2012

     

Wenn man sich etwas eingehender mit den Detail-Informationen des neuen Samsung Galaxy Beam auseinandersetzt, fällt einem auf, dass man es grundsätzlich "nur" mit einem Mittelklasse-Gerät zu tun hat. Dies wirft die Frage auf, weshalb Samsung die Zeit geopfert hat, an einem an sich bereits überholten Modell zu tüfteln. Die Antwort darauf ist simpel. Anders als die vorgängig in der Schweiz erschienenen Smartphones von Samsung, ist dieses mit einem Beamer ausgestattet.


Wie es nicht anders zu erwarten war, fällt das Galaxy Beam auf Grund des eingebauten Beamers mit 145,3 Gramm ziemlich ins Gewicht. Dementsprechend ist es mit 124x64,2x12,5 Millimeter auch als eher gross zu bezeichnen. Dennoch liegt es dank der Gummibeschichtung auf der Rückseite des Gerätes angenehm in der Hand. Durch den bei Smartphones handelsüblichen, physischen Homebutton und die Ergänzung durch zwei kapazitive Tasten, wird einem die Bedienung leicht gemacht.

Nutzerfreundlichkeit

Rein optisch gesehen, ist am Galaxy Beam nichts auszusetzen, auch wenn es durch die auffällige, gelbe Umrahmung eher in die Kategorie sportlich als elegant fällt. Schaltet man das Gerät nun aber ein, bemerkt man relativ schnell eine unschöne Störfunktion: Mitten in der Nutzung eines Programmes wird ohne Vorwarnung einfach die Bildschirmbeleuchtung gedimmt. Bleibt man, davon unberührt, weiterhin aktiv, behebt sich der Fehler zwar von selbst und das 4-Zoll-Display hellt sich wieder auf, dennoch ist es - vor allem im Dunkeln - nicht gerade nervenschonend. Zudem reagiert das Touchscreen-Display zuweilen etwas schwerfällig auf die Fingerberührungen, so dass einzelne Befehle des Öfteren wiederholt werden müssen.


Der 1 GHz starke Dual-Core-Prozessor erlaubt einem zumeist ein ruckelfreies Spielvergnügen und flüssiges Surfen im Internet. Schwach hingegen ist das eingebaute Betriebssystem. Android 2.3 (Gingerbread), mit dem das Galaxy Beam arbeitet, ist bereits in die Jahre gekommen. Ob ein Upgrade der Software auf Android 4.0 irgendwann möglich sein wird, ist unklar. Ausserdem ist der interne Speicherplatz mit 8 GB – die Hälfte davon ist nutzbar - ziemlich begrenzt. Glücklicherweise lässt sich dieser mit einer MicroSD-Karte um 32 GB erweitern.

Mit der 5-Megapixel-Kamera erhält man bei guten Lichtverhältnissen Schnappschüsse in ziemlich annehmbarer Qualität. Sind die Lichtverhältnisse jedoch nicht ganz so optimal, wirken die Farben teils ausgewaschen und selbst mit dem eingebauten Blitz wird das Bild etwas dunkler abgebildet, als es einem lieb wäre. Dafür wartet die Kamera mit vielerlei Modi, wie zum Beispiel dem Landschafts-Modus oder dem Sport-Modus, auf. An der Sound- und Telefonqualität lässt sich derweil nichts aussetzen.

Beamer-Test

Kommen wir zum wirklich interessanten Teil, dem Beamer-Test. Ist das Smartphone tatsächlich in der Lage, scharfe Bilder zu projizieren? Die Antwort lautet ja und nein. Die Klarheit des an die Wand geworfenen Bildes (640x360 Pixel) hängt stark von den Umgebungsfaktoren ab. Ist der Hintergrund schön glatt und der Raum gut abgedunkelt, gelingt es dem Mini-Beamer spielend, ein scharfes Bild wiederzugeben. Bei optimalen Bedingungen schafft er es tatsächlich, die von Samsung versprochene 50-Zoll-Bildfläche (127 Zentimeter Diagonale) scharf dazustellen. Sind diese Bedingungen jedoch nicht gegeben, wird es schwierig. Bereits bei geringer Lichteinstrahlung reichen die 15 Lumen nicht mehr aus und das Bild wirkt fahl.


Genauso verhält es sich, wenn die Projektion auf einen Hintergrund fällt, der nicht weiss oder etwas uneben ist. Die Fokussierung, die diese Mängel ausmerzen sollte, ist etwas umständlich in ihrer Bedienung. Bei der Aktivierung des Beamers, die durch Öffnen der App oder aber durch die Betätigung eines eigens dafür konzipierten Knopfes (oben rechts) erfolgt, erscheint ein Regler. Dieser lässt sich mit dem Finger hin und herschieben. Nur, will man die Projektion im Querformat darstellen, muss das Smartphone auch während der Fokussierung waagrecht gehalten werden. Die alternative Einstellungsvariante über die Lautstärketaste erlaubt einem leider keine allzu genaue Fokussierung.
Zudem liegt das Galaxy Beam durch einen Konstruktionsfehler nicht flach auf der Unterlage, was zu einem schiefen Bild führt. Über dem Lautsprecher (unten rechts) auf der Rückseite des Smartphones findet sich nämlich eine Erhebung, die die Tonübertragung gewährleisten soll, wenn das Gerät auf einer Unterlage liegt. Samsung hat jedoch vergessen, diese Erhebung durch eine weitere auf der linken Seite auszugleichen. Hat man das Bild also erst einmal scharf gestellt, empfiehlt es sich, nicht mehr all zu gross mit dem Gerät in Berührung zu kommen. Ansonsten verschiebt sich womöglich das Bild und man muss das ganze Prozedere von vorne durchlaufen.
Interessant sind die Nutzungsmöglichkeiten des Projektors. So wurde beispielsweise die Quickpad-App eingebaut, die den Finger auf dem Display zum Zeiger werden lässt. Des weiteren wartet der Beamer mit einer Over-Head-Projection-Funktion auf, die es möglich macht, Live-Aufnahmen zu projizieren. Wie viel Nutzen diese Funktion mit sich bringt, sei einmal dahin gestellt, denn man muss immer bedenken, dass man das Smartphone – will man die Projektion nicht an der Decke haben – stets in der Waagerechten halten muss. Somit lässt sich nur filmen, was sich unterhalb des Galaxy Beam befindet.


Wenn man sich dazu entscheidet, den Beamer für einen gemütlichen Filmeabend zu verwenden, darf man bei ununterbrochener Nutzung mit einer Akkulaufzeit von bis zu drei Stunden rechnen. Beschränkt man sich auf eine Diashow, schafft der Akku zirka vier Stunden. Wem dies nicht ausreicht, der wird beruhigt sein zu hören, dass Samsung einen Zweit-Akku mitliefert. Positiv zu vermerken gilt dabei, dass das Gerät nie übermässig heiss wird. Verzichtet man ganz auf die Beamer-Funktion und benutzt das Smartphone nur für den Normalgebrauch, hält der Akku gut und gerne zwei Tage.

Fazit

Lohnt es sich nun das Samsung Galaxy Beam anzuschaffen? Für wen das Augenmerk auf der Technologie, beziehungsweise einer ausgefeilten Hardware liegt, für den wird das Galaxy Beam nicht die erste Wahl sein. Das Smartphone ist zwar allemal funktionstüchtig und erfüllt im Normalgebrauch die Standarderwartungen, dennoch hat Samsung diesbezüglich bereits ausgereiftere oder zumindest preiswertere Modelle auf den Markt gebracht. Mit einem Preis von 489 Franken (Digitec) ist es für seine Klasse nämlich ein doch eher teures Modell. Leugnen lässt sich jedoch nicht, dass der Mini-Beamer das Potential hat, Leute zum Staunen zu bringen und einen hohen Spassfaktor mit sich bringt. Trotz allem ist er aber eher als Gadget anzusehen, als als professionell einsetzbarer Projektor. (af)


Weitere Artikel zum Thema

Ein Fliegengewicht aus China: Huaweis Ascend P1 im Test

24. August 2012 - Lange musste man warten, doch nun ist das Smartphone Ascend P1 des chinesischen IT-Riesen Huawei endlich auch in der Schweiz erhältlich. "Swiss IT Magazine" hatte Gelegenheit, das Gerät eine Woche lang intensiv unter die Lupe zu nehmen und klärt auf, ob die Chinesen mit der Konkurrenz mithalten können.

Hübsch und stark: Samsungs Galaxy S3 im Test

26. Juni 2012 - Rund ein Jahr nach dem Erscheinen des Galaxy S2, Samsungs Erfolgs-Smartphone 2011, hat das gross angekündigte Nachfolgemodell S3 die Schweizer Läden gestürmt. "Swiss IT Magazine" hat sich den neuesten Wurf von Samsung zu Gemüte geführt und verrät, ob das Galaxy S3 die hohen Erwartungen zu erfüllen vermag.


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Wieviele Fliegen erledigte das tapfere Schneiderlein auf einen Streich?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER