Nokia Siemens Networks hat im Rahmen einer Studie die Gewohnheiten und Prioritäten von Mobilfunk-Nutzern unter die Lupe genommen. Dabei hat sich herauskristallisiert, dass Vielnutzer von Breitbanddiensten am ehesten bereit sind, den Anbieter zu wechseln. Von den 16'000 Befragten gehören 40 Prozent zu denjenigen Usern, die oft und regelmässig mobile Breitbanddienste nutzen. Von diesen 40 Prozent haben über die Hälfte im vergangenen Jahr den Anbieter gewechselt. Die Studie offenbart zudem, dass Kunden, die regelmässig mobile Breitbanddienste nutzen, in Zukunft die grösste Anwendergruppe sein werden. Ihr Anteil ist in entwickelten Märkten im Jahr 2011 um 34 Prozent gestiegen und mehr als die Hälfte dieser Nutzergruppe ist jünger als 35 Jahre.
Weiter zeigt die aktuelle Untersuchung, dass die Qualität mobiler Breitbanddienste immer wichtiger wird für die Kundenbindung. Wie bereits 2010 sind aber auch heute noch Netzabdeckung und Sprachqualität die bedeutendsten Kriterien.
Für die Zukunft identifizieren die Befragten einen schnellen Internetzugang als wichtigsten Service. Aktuell sei die Zufriedenheit diesbezüglich aber sehr gering. Daneben sind ungünstige Vertragsbedingungen, hohe Kosten für Geräte und Sprachservices, ungünstige Tarifpläne und ein unbefriedigendes Angebot an Endgeräten beim Anbieter für die höchsten Unzufriedenheitswerte verantwortlich.
Schweizer unzufrieden mit Mobilfunkkosten
Von den insgesamt 16'000 befragten Usern stammen 708 aus der Schweiz. Die Ergebnisse für die Schweiz unterscheiden sich kaum von den weltweiten. Auch hierzulande sind es die Intensiv-Breitband-Nutzer, die am ehesten bereit sind, den Anbieter zu wechseln. 43 Prozent der befragten Schweizer haben sich 2011 für einen neuen Anbieter entschieden. Damit liegt die Schweiz aber im Vergleich zu Deutschland, wo knapp die Hälfte gewechselt hat, etwas zurück.
Die Qualität des mobilen Internets, die Sprachqualität und die Netzabdeckung sind aber auch hierzulande die wichtigsten Kriterien für die Anbieterwahl. Für die Kundenbindung ist in der Schweiz der Faktor Kosten und Rechnungsstellung am wichtigsten, gefolgt vom Dienste- und Endgeräte-Portfolio und der Kundenbetreuung. Unzufrieden sind die Schweizer Mobilfunkkunden mit den Self-Care-Möglichkeiten.
Des weiteren zeigt die Untersuchung, dass Schweizer Kunden im Schnitt neun Monate länger bei ihrem Anbieter bleiben als deutsche Kunden, mit ihren Mobilfunkverträgen aber deutlich unzufriedener sind. Insbesondere bei den Gesprächskosten, dem Tarifplan, der Vertragsdauer sowie den Kündigungsfristen sehen die Schweizer grossen Verbesserungsbedarf.
(abr)