Der Mobilfunk ist für Schweizer Anwender teuer und die Preise im Ausland sind um einiges tiefer, wie hinlänglich bekannt ist. Wie Preisüberwacher Stefan Meierhans (Bild) in der "NZZ am Sonntag" nun bekannt gegeben hat, hat er deshalb und aufgrund der zahlreichen bei ihm eingegangenen Beschwerden einen Brief an Kommunikationsministerin Doris Leuthard geschrieben. Darin wolle er wissen, ob Anbieter in der Schweiz dazu verpflichtet werden können, ihre Infrastruktur gegen eine faire Entschädigung der Konkurrenz zur Verfügung zu stellen. Denn mehr Konkurrenz sorgt laut Meierhans für einen wirksameren Preiswettbewerb.
Nicht ganz damit einverstanden ist derweil
Comparis.ch-Telekom-Experte Ralf Beyeler. In einer Stellungnahme lässt er verlauten, dass die Umsetzung eines solchen Vorstosses alleine noch nicht zu tieferen Preisen im Mobilfunkmarkt führe. Er betont aber auch, dass Comparis.ch die Forderung von Meierhans begrüsse.
Es sei bereits jetzt möglich, dass Unternehmen das Mobilfunknetz von Orange, Sunrise und Swisscom nutzen. Allerdings scheine eine Regelung der Zugangsbedingungen nötig, um den Wettbewerb sicherzustellen. "Erhalten alle Anbieter zu regulierten Preisen Zugang auf die Mobilfunknetze von Swisscom, Orange und Sunrise, sind die Voraussetzungen für einen funktionierenden Wettbewerb geschaffen", ist Beyeler überzeugt. Dass der Wettbewerb dann aber auch spiele, liege auch in der Verantwortung der Konsumenten. Nur wenn diese konsequent zum günstigeren Anbieter wechseln, geraten die Preise der etablierten Anbieter unter Druck, so Beyeler.
(abr)