Um die geplante Übernahme von Compaq durch HP scheint sich eine Schlacht zwischen dem HP-Management unter Carly Fiorina und gewichtigen Aktionären wie Gründer-Sohn Walter Hewlett anzubahnen. Hewlett hat gemäss Berichten des "Wall Street Journal" die Kanzlei McKenzie Partners angeheuert, die einige Erfahrungen mit solchen Geschichten hat. McKenzie hat kürzlich das Management von
CA vertreten, das durch den Investor Sam Wyly angegriffen worden ist. Auch David Packard und das "Packard Humanities Insitute", die zusammen etwa 10 Prozent der HP-Aktien kontrollieren, haben sich gegen den Mega-Deal ausgesprochen.
Einen weiteren Rückschlag erlitt HP beim Versuch, den Geschäftsteil für "Disaster Recovery" des zahlungsunfähigen Integrators Comdisco zu übernehmen. Ein Gericht in Illinois zog die Konkurrenzofferte von Sungard Data Systems vor. Diese muss aber noch von den Antitrust-Behörden genehmigt werden. Sollte der Comdisco-Deal scheitern, würde dies eine weitere Schwächung der Position von HP-CEO Carly Fiorina bedeuten.
Die Mega-Übernahme von "Big Q" durch HP wird somit immer unwahrscheinlicher, so der allgemeine Tenor in der Finanzpresse und aus Analystenkreisen.