Cebit vor dem Umbruch

Vor der Neuausrichtung 2008 bietet die IT-Messe Cebit gewohnte Kost mit weniger Ausstellern und Fläche. Sogar die UMPCs sind wieder da.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/05

     

Im Vorfeld der diesjährigen Cebit, die vom 15. bis zum 21.3. stattfindet, war weniger das Programm als der grosse Aderlass bei den Ausstellern ein Thema. Kein Wunder, nachdem unter anderem mit BenQ, Lenovo, LG, Motorola, Nokia und Symantec einige weitere grosse Player im Messeaufgebot fehlen, nachdem in den Vorjahren bereits Firmen wie HP oder Canon an eigene Hausmessen oder Konkurrenzverstaltungen wie die IFA abgewandert sind. So mussten die Cebit-Veranstalter eine um 10 Prozent kleinere Veranstaltungsfläche hinnehmen, bevor dann im nächsten Jahr mit einer Verkürzung und Neuausrichtung der Messe der grosse Umbau beginnt. Entsprechend wenig geändert hat sich auch der Themen-Mix der weltgrössten IT-Messe im Vergleich zum Vorjahr.





Hauptthemen sind unter anderem Kommunikation (VoIP, Konvergenz, Mobiltelefonie), Multimedia und Telematik, wobei es wieder einmal das automatisierte Haus zu sehen gibt, genauso wie den programmierbaren Roboter, der beim Haushalt helfen soll. Gleich einen eigenen Solutions-Park hat das Thema Auto ID/RFID spendiert bekommen. Hersteller aus der Automobil-, Luftfahrt- und Pharmaindustrie präsentieren unter anderem ihre Lösungen zur Überwachung von Lieferketten. Für grosse Besucherströme sollen unter anderem die Sonderschau lifestyle@cebit, die Möbel und Consumer Electronics miteinander verbindet, die World Cyber Games und insbesondere die «Digital living» sorgen, die mit Hilfe der PS3 Scharen von Endanwendern anlocken soll. Wie bis anhin sind auch etliche Schweizer Unternehmen an der Cebit vertreten, ein Teil von ihnen am vom OSEC organisierten Swiss Pavilion im Sektor Business Processes in Halle 4.


Einige Cebit-Highlights: Mobilität ist Trumpf




++ Erstmals zu sehen sind Geräte mit Intels neuer Centrino-Generation «Santa Rosa», beispielsweise von Gigabyte. Neben neuem Chipsatz, verbesserter Grafik und 802.11n-WLAN soll sie Boot-Beschleunigung mit Hilfe von Flash-Speicher bieten.



++ AMD ist mit ihrem AMD-Live-Konzept vor Ort und zeigt eine Reihe von Multimedia-Geräten.



++ Die bisher wenig überzeugenden UMPCs, die an der letztjährigen Cebit Premiere gefeiert haben, erleben eine Neuauflage. Gigabyte zeigt mit dem U60 ihren ersten UMPC, der zugleich den ersten UMPC mit integrierter Tastatur darstellt. Samsung präsentiert ebenfalls frische UMPCs, die unter anderem mit Windows Vista daherkommen sollen. Sony zeigt den Nachfolger des Mini-Notebooks UX1.



++ Red Hat hat ihr Enterprise-Linux in Version 5 mit Unterstützung für Xen vom Stapel gelassen. Novell zeigt den SLES mit Virtuozzo.



++ Bildschirm-Innovationen kommen von Matrox und Samsung. Während Matrox eine externe Box präsentiert, die DVI-Signale auf gleichzeitig bis zu drei Displays verteilt (3x1280x1024), zeigt Samsung ein LC-Display, das Videosignale über USB entgegennimmt (siehe S. 29).



++ 4G Systems hat mit dem XS Box R4v einen mobilen Hotspot in Petto, der die gleichzeitige Nutzung einer HSDPA-Verbindung durch mehrere Anwender ermöglicht.



++ Sharp ist dagegen auf Weltrekordjagd und hat ein LCD-TV mit einer Diagonalen von 108 Zoll enthüllt, was gut 2,7 Metern entspricht.



++ Mit einem «Online-Betriebs­system» ist Magix am Start. Beim MyGoya Online Desktop handelt es sich um eine Flash-Applikation, die beispielsweise zur Verwaltung von Multimedia-Dateien und Textdokumenten verwendet werden kann.



++ Bei Plusserver ist der Messestand selber das Highlight: Ein von 150 Künstlern von Hand geschnitzter asiatischer Tempel aus 3,4 Tonnen Tannenholz.



++ Nur dank Sondergenehmigung ist Toshibas Portégé-Subnotebook zu sehen, das per Ultra Wide Band drahtlos mit der Docking-Station kommuniziert. Schluss mit Kabeln für DVI und Co.




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