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Günstig und fast perfekt: Ulead PhotoImpact 7

Auch in der neuesten Version übertrifft Uleads PhotoImpact 7 im Preis/Leistungsverhältnis vergleichbare Programme bei weitem.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2001/44

     

Nichts Geringeres als "die Power der absoluten Bildbearbeitung" verspricht Ulead im Splash-Screen der neuesten Version des Bildbearbeitungsprogramms PhotoImpact. Ebenso klar macht der Hersteller die angezielten Einsatzgebiete seiner Software: Auf Website und Prospektmaterial erscheinen dominant die Betätigungsfelder Grafikdesign, Webgrafik und, in Ausgabe 7 neu, Digitalfotografie.


Überzeugende Gesamtleistung

Ein erster Blick auf die Software selbst zeigt, dass PhotoImpact auch in der neuesten Version eine höchst valable Alternative zu weit kostspieligeren Produkten bleibt. Zwar hält Photoshop nach wie vor die absolute Spitze vor allem fürs Print-Design - PhotoImpact bietet auch in Version 7 keine integrierte CMYK-Unterstützung. Und Fireworks offeriert dem Webdesigner, der als Seiteneditor Dreamweaver nutzt, die bessere Integration sowie Automationsmöglichkeiten via Scripting.



Für alle anderen User, die eine leistungskräftige Bildbearbeitung benötigen, ist PhotoImpact eine sehr gute Wahl: Es bietet mehr Funktionalität als Light-, LE- und ältere Programmversionen, die andere Hersteller zu vergleichbaren Preisen offerieren. Version 7 setzt dem bisher schon guten Produkt noch einige teils lange ersehnte, teils topaktuelle Highlights drauf, so zum Beispiel direkte Manipulation auf der Arbeitsfläche beim Image-Slicing- ("Trennen") und Image-Map-Tool ("Bildverknüpfung"), Support für JPEG2000 und - interessant, da nicht einmal bei dessen Erfinder Adobe in allen Programmen drin - Output im Web-Vektorgrafikformat SVG. Dafür exportiert PhotoImpact nicht im Flash-Format. Ein weiteres Manko: PhotoImpact versteht sich nach wie vor nicht mit Photoshop-Plugins.




Die Oberfläche ist aufgeräumt und bietet über die Paletten und Toolbars Direktzugriff zu praktisch allen Programmoptionen; das Menü dient in erster Linie als alternativer Befehlszugriff. Gelegentliche Sprachholprigkeiten in der deutschen Version (was, bitte, ist ein "Durchsuchen-Manager"?) sind wohl zum Amüsement des Anwenders eingebaut worden...




Paket mit mehreren Facetten

Im Gegensatz zu Adobe (vor Photoshop 6) und Corel, die traditionell Vektor- und Pixelgrafikbearbeitung auf unterschiedliche Programme aufteilen, hat Ulead beide Kategorien unter eine Haube gebracht, vergleichbar mit Fireworks sowie dem weniger bekannten Canvas. Nach dem Anlegen eines neuen Dokuments stehen sowohl Vektor-Tools für Pfade (Polygone, Freihandkurven) und buchstaben-, wort- oder zeilenweise sowie nach Stilart getrennt editierbarer Text als auch Funktionen zum Erstellen und Bearbeiten von Pixelgrafiken wie Bleistift, Pinsel und Spritzpistole bereit. Etwas irritierend: Die Unterscheidung zwischen Bitmap- und Vektor-Tools ist oft nicht auf einen Blick klar. So erscheinen Bitmap-Kontrollelemente wie die Farbkorrekturregler in der linksgelegenen Toolbar permanent aktiv. Klickt man sie während der Bearbeitung eines Vektorobjekts an, nervt eine lästige Alertbox mit der Bemerkung, der Regler sei dem Bitmap-Modus vorbehalten.
Neben der eigentlichen Bildbearbeitung enthält das Paket als separate Applikationen den einfachen Bildbetrachter PhotoImpact Album und die aktuelle Version 5 des Ulead-GIF-Animators, der die Gestaltung von Animationen neu ebenfalls mit jederzeit manipulierbaren Objekten erleichtert und eine Fülle von Effekten bietet - Achtung, Speicherfresserei vorprogrammiert!



Beim Schweizer Generalimporteur Multimedia-Online.ch, und nur bei diesem (das Produkt ist in Software- und Buchhandlungen auch aus anderen Quellen erhältlich), gehören als Zückerchen zusätzlich noch der Bildbetrachter Photo Explorer Pro 7 und das Panorama-Utility Cool 360 in Vollversionen zum Lieferumfang - das ergibt dann die "Special Swiss Edition".





Effekt-Eldorado par excellence

Nicht nur der GIF-Animator, auch das Hauptprogramm strotzt nur so vor Effektmöglichkeiten, was Ulead auch schon kritische Stimmen vom Typ "zu verspielt" eingebracht hat - aber man muss ja nicht gleich jeden Effekt in jedem Bild mehrfach anwenden.



Die "Trickkiste" präsentiert die per Baumstruktur nach Kategorien geordneten Effekte anhand von Vorschaubildchen. Den gewünschten Effekt wendet man per Drag&Drop auf das selektierte Bildobjekt an. Zuvor lassen sich die Parameter per Rechtsklick auf die Vorschau anpassen; die geänderten Einstellungen speichert man optional unter einer neuen Effektvorschau.




In der Trickkiste sind nicht nur die klassischen Bildbearbeitungsfilter wie Schärfe, Farbkorrektur, Verzerrungen à la Kräuseln und Relief, Mosaik sowie verschiedene Malstile von Ölfarbe bis Zeichenstift zu finden, sondern auch Materialien, Pinselformen, Rahmen, Beleuchtungseffekte, Stempel, 3D-Verzerrungen und viele weitere Bildmanipulationsmöglichkeiten. Auch ein Partikelsystem ist integriert, mit dem sich Blasen, Wolken, Regen, Feuer und andere spezielle Umweltbedingungen ins Bild zaubern lassen. Die Anzahl voreingestellter Effekte geht in die Hunderte.



Besonders raffiniert ist die neue Funktion "Z-Einbinden": Jedem Objekt kann neben Höhe und Breite auch die Position auf einer gedachten Z-Achse im Raum zugewiesen werden. Im Zusammenhang mit der Option "im virtuellen 3D-Raum drehen" des Verformungs-Tools lassen sich damit auf einfachste Weise dreidimensional erscheinende Objektverschachtelungen erzeugen.


Neues für Digitalfotografen

Einen Hauptfokus der neuen Version bildet die Digitalfotografie. Verschiedene Filter der Kategorie "Retuschieren" dienen der Verbesserung digitaler Fotos: Sphärische und trapezoide Verzerrungen, die durch Kameraoptik oder Haltung der Kamera entstanden sind, lassen sich mit dem Linsenverzerrungsfilter korrigieren; Zoom-Unschärfe fügt man dem Bild mit einem weiteren Filter hinzu. Der Hautverschönerungsfilter macht aus jedem Portrait eines von Miss oder Mister Schweiz - Unreinheiten und Pickel verschwinden auf eine Weise, die auch die beste Kosmetik nicht schafft. Filter zum Entfernen von Kratzern und roten Augen sowie zum gezielten Abändern einzelner Farben sind in Form spezieller Zeichenstifte ebenfalls enthalten.



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