Swisscom bringt VoIP für KMU
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2006/22
«Swisscom und Microsoft werden gemeinsam Voice-over-IP-Services für KMU in der Schweiz anbieten.» Diese Mitteilung machte Microsoft im Rahmen der ITU Telecom World, die vom 4. bis 8. Dezember in Hong Kong stattfand. Weiter heisst es: «Durch den Einsatz von Microsoft Solution for Enhanced VoIP-Services wird Swisscom in der Lage sein, seinen Kunden Lösungen anzubieten, um Telefonie-Services in den PC zu integrieren.» Microsofts Solution for Enhanced VoIP-Services kombiniert gehostete Versionen von Microsoft-Server-Produkten wie dem Exchange Server, dem Office Live Communication Server und den Windows SharePoint Services mit dem Application Feature Server von VoIP-Spezialist Sylantro Systems. Diese Kombination soll es einem Telco-Anbieter möglich machen, seinen KMU-Kunden Services anzubieten, die bislang nur Grossunternehmen offen standen, heisst es von Microsoft. So soll die Swisscom ein kombiniertes Angebot bestehend aus Sprachdiensten, E-Mail, Instant Messaging sowie Kollaborations- und Desktop-Services anbieten können. Mit dem Angebot wird es beispielsweise möglich sein, dass KMU-Kunden Telefonate direkt vom PC aus initiieren können oder sie die Möglichkeit haben auszuwählen, auf welchem Endgerät sie einen Anruf empfangen wollen.
Während Microsoft mit viel Enthusiasmus von der Zusammenarbeit berichtet, scheint man bei der Swisscom weniger euphorisch. Dies ist nicht unverständlich, schliesslich machen VoIP-Angebote das Festnetz-Geschäft kaputt. Doch: «VoIP ist ein Trend, mit dem wir leben und uns befassen müssen», so Swisscom-Sprecher Christian Neuhaus gegenüber InfoWeek. VoIP sei bei Grosskunden bereits breit im Einsatz und werde über kurz oder lang auch in KMU ein Thema. Zu einem eigentlichen Angebot konnte Neuhaus noch nicht viel erzählen. «Wir befinden uns hier in einem sehr frühen Stadium. Der Vertrag mit Microsoft wurde eben erst unterzeichnet. Jetzt wird ein Produkt erarbeitet, das dann mit einigen wenigen Pilot-Kunden getestet wird. Um über ein kommerzielles Angebot zu sprechen, ist es heute aber noch zu früh.»
· Cisco zeigte Carrier- und Service-Provider-Lösungen auf Basis des IP Next Generation Network und präsentierte ein tunnelloses VPN.
· Siemens Automation and Drives präsentierte ein Modul, das alle Mobilfunkfrequenzen abdeckt (Quadband-GSM/GPRS/EDGE und Triband-UMTS/HSDPA) und somit weltweit für Daten und Sprache genutzt werden kann.
· Microsoft präsentierte eine Connected Services Sandbox, in der neue
Lösungen bestehend aus Web-2.0-Technologien und Kommunikations-diensten entwickelt werden sollen. Die Rede ist von Telcos 2.0.
· Der chinesische Hersteller Yulong Computer zeigte das erste Handy, das mit zwei SIM-Karten gleichzeitig genutzt werden kann.
· Gerüchte um ein Nokia-Smartphone mit Windows Mobile kursieren. Derweil hat Hersteller Amoi ein erstes Windows-Mobile-Smartphone gezeigt, das unter 250 Dollar kosten wird. Und Samsung hat mit dem Ultra Messaging ein nur 1,18 Zentimeter dickes Windows-Handy mit QWERTY-Tastatur vorgestellt.
· Siemens Networks zeigt ein Konzept, mit dem Netzbetreiber ihre Kosten senken können, indem mit einer einzigen Basisstation sowohl das GSM- wie auch das UMTS-Netz betrieben wird. Daneben hat Siemens ein LTE-Netz (Long Term Evolution) im Live-Betrieb gezeigt. LTE soll als Nachfolger von UMTS dereinst Bandbreiten von 100 Mbps ermöglichen und 2010 eingeführt werden.
· Sharp zeigte ein 5-Megapixel-Handy mit 3fachem optischem Zoom.