Reto Zurbuchen,Inhaber Supervision Systems GmbH

Ein zufriedener Kunde ist mehr wert als zehn unzufriedene.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/15

     

Herr Zurbuchen, welche Aufgaben erfüllt Ihr preisgekröntes Produkt?

Das Einsatzleitsystem ist eine durchgängige Lösung für Einsatzzentralen von Ambulanzdiensten. Es unterstützt den Disponenten beim Erfassen des Notrufs, druckt den Auftrag aus und präsentiert ihn dem aktiven Einsatz-Team auf dem Infoscreen im Mannschaftsraum. Damit ist auch sichergestellt, dass datenschutzkritische Informationen nicht über die Gegensprechanlage des Gebäudes laufen. Der Auftrag wird gleichzeitig auf einen PocketPC im auszurückenden Fahrzeug gesendet, der ausserdem mit GPS ausgestattet ist – das Team wird so schnellstmöglich an den Einsatzort geleitet und kann den Auftragsstatus laufend an die Zentrale zurückmelden.





Welche Technologien setzen Sie ein?


Ursprünglich war die gesamte Applikation auf MS-Access programmiert. Der später dazugekommene PocketPC kommuniziert mittels GPRS und Apache Tomcat mit dem System. Als Nächstes soll die Lösung komplett von Access und Tomcat nach .Net portiert werden; bei einigen Teilanwendungen ist dies bereits geschehen.



Wodurch zeichnet sich Ihre Lösung im Marktvergleich aus?

Es gibt schon etliche Einsatzleitsysteme. Sie sind aber technisch nicht annähernd so ausgereift und benutzerfreundlich oder sie kosten viel mehr – unter anderem deshalb, weil die Konkurrenzsysteme nicht auf Standardtechnologien setzen. Ich bin ausserdem selbst Transporthelfer IVR und kenne die internen Prozesse eines Ambulanzdienstes aus erster Hand.



Wie sieht es mit der Vermarktung aus?

Ich habe das Glück, dass ich einen starken Partner gefunden habe: Abraxas vertreibt meine Lösung und bietet dem Kunden weitere Dienste wie die Überwachung der Applikation und der Server an. Das Ziel ist klar: Meine Lösung soll den herrschenden Wildwuchs an schlechten, teuren Einsatzleitsystemen beenden. Nebenbei arbeite ich im Moment auch an einer Version für Taxiunternehmen, die in vieler Hinsicht ähnliche Bedürfnisse haben. Auch hier gibt es ein nicht zu unterschätzendes Marktpotential.





Was hat der x.days-Preis für Sie für eine Bedeutung?


Den finanziellen Zustupf kann ein Jungunternehmen sicher gut gebrauchen. Viel wichtiger ist aber der Preis an sich: Es gibt viele Start-Ups, aber nur eines hat gewonnen. Es wird damit ein wenig einfacher, Kunden von der Lösung zu überzeugen. Der Preis schafft Visibilität und erhöht damit die Chancen für die breitere Vermarktung.



Was würden Sie anderen Jungunternehmern raten, die sich mit einem
IT-Projekt auf den Markt wagen?


Zwei Erkenntnisse haben sich für mich als wichtig herausgestellt: Es macht sich anfangs bezahlt, wenige, aber zufriedene Kunden zu haben – ein zufriedener Kunde ist mehr wert als zehn unzufriedene. Es ist extrem wichtig, dem Kunden zuzuhören und auf seine Bedürfnisse einzugehen. Zweitens war es ein Glücksfall, rasch einen starken Partner an meiner Seite zu haben.




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