Mit dem Spektralis LC-Display blicken Grafiker nicht länger in die Röhre

Eine verlässliche Softproof-Erstellung auf einem LC-Display war bis heute nur sehr schwer zu erreichen – wenn überhaupt. Der Spektralis-20,1-Zöller schafft diesem Missstand nun ein Ende.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/02

     

Bildbearbeitung mit TFT-Technologie ist in der grafischen Industrie bis heute noch weitgehend verpöhnt. Zu grelle Farben in einer unechten Schärfe dargestellt sind nur zwei Negativpunkte, die Grafiker von der Benutzung eines LC-Displays abhalten. Verschiedenste Versuche, die Flachen mittels Software- oder Hardware-Zusätzen farbtauglich zu machen, brachten nur schlechte Resultate oder schlugen gar völlig fehl. Der Spektralis-20,1-Zöller aus dem Hause Eye-Q soll dieses Manko nun beheben. Wir haben ihn für Sie getestet.



Auf den ersten Blick ist wenig Farbe zu erkennen, kommt der Spektralis doch in einheitlichem, eher konventionell designtem Blacklook. Doch einmal am PC angeschlossen vermag das Display mit seiner Farbdarstellung, verteilt auf eher mageren 1280x1024 Pixel, seinem Kontrastverhältnis von 300:1 sowie dem erstaunlich guten Blickwinkel schnell zu überzeugen - und dies gar noch unkalibriert.




Die Kalibrierung (im Test von einem Spezialisten vorgenommen) geschieht hardwareseitig und benötigt etwa 30 Minuten. Der Vorteil dieser hardwareseitigen Kalibrierung ist, dass man das Kalibriergerät nach dem erfolgten Abgleich entfernen und somit unerwünschte Änderungen der Farbdarstellung wie beispielsweise mittels integriertem OSD durch den User weitgehend verhindern und somit firmenweit an jedem Arbeitsplatz die gleiche Bildbetrachtung geniessen kann.


Farbig und scharf

Und tatsächlich, für einmal wird vom Hersteller nicht zuviel versprochen. Der Spektralis vermag unser Testbild im Adobe Photoshop sehr gut wiederzugeben. Auf den ersten Blick ist kein Unterschied zum gleichen Bild nebenan auf der Röhre zu erkennen. Ausser vielleicht, dass unser flacher Schwarzer das Testbild fürs Auge noch brillanter darstellt als sein beleibter Bruder.




Für diese Brillanz und die sehr farbgetreue Darstellung sorgen zum einen die mit 12 CCL-Leuchtstäben ausgelegte Hintergrundbeleuchtung, die eine gleichmässige Ausleuchtung sowie Farbtemperatur garantiert, zum andern die Dreifach-Oberflächenbeschichtung des Spektralis, die das Licht der einzelnen Pixel über den Rand hinaus bricht, was zu einem Überstrahlen der benachbarten Bildpunkte führt. Dieses Überstrahlen sorgt für eine optisch weichere und somit drucknahe Ansicht. Schriften und vektorisierte Grafiken werden aber dennoch scharf und in guter Qualität abgebildet. In unserem Test konnte der Spektralis alle ihm auferlegten Offset-Farbräume sehr gut abdecken.


Augenschonend und platzsparend

Zwei Produktionen von InfoWeek gingen während des Tests mit dem 20,1-Zöller über die Bühne, ohne dass die Qualität des Displays in irgendeiner Weise zu Wünschen übrig liess. Und was kann es für einen Testkandidaten schöneres geben, als wenn die Testperson das Gerät nach erfolgtem Test nur zögernd und mit weinenden Augen wieder zurückgeben muss?



Denn nicht nur dass der Spektralis viel weniger Platz benötigt als ein Röhrenmonitor und somit allen Grafikern mehr Ablagefläche für Fressalien oder Tabakwaren bietet, auch die Augen dieser eigenen Berufsgattung werden aufs erfreulichste geschont. Und an heissen Sommertagen trägt die geringe Wärmeentwicklung von LC-Displays nicht noch zusätzlich an überhitzte Arbeitsnächte bei. Darüber hinaus kommt noch der Vorteil der magnetischen Unempfindlichkeit dazu, womit sich LCDs problemlos in jeder Büroecke aufstellen lassen, egal wo eine allfällige Starkstromleitung das Gebäude überquert.


Farbgetreu, aber teuer

Im Test vermochte der Spektralis vollends zu überzeugen und stand der Röhre in nichts nach - wäre da nicht sein Preis. Satte 6040 Franken muss man nämlich für den Bildschirm hinblättern - dies ist dann doch ein happiger Preis, kriegt man doch heute eine 24-Zoll-Röhre für unter 3500 Franken, mit dem Vorteil, layouttechnisch zwei A4-Seiten in Originalgrösse darstellen zu können.




Wem also die Behebung von Platzmangel oder die Gesundheit der Mitarbeiter ein Anliegen ist, tätigt mit dem Spektralis sicherlich eine gute Investition, die sich auch in der Folge rechnen lässt. Denn wenn der schwarze Flache das Vertrauen des Anwenders erst einmal gewonnen hat, kann fortan auf teure Papierproofs getrost verzichtet werden. In unserem Test jedenfalls widerspiegelten die auf dem Spektralis dargestellten Softproofs das Druckergebnis in beinahe identischer Qualität.




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