Traumrechner für unterwegs

Über die Features, die ein State-of-the-Art-Notebook aufweisen muss, scheiden sich die Geister. InfoWeek zeigt, wer heute Trends setzt.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2001/43

     

Wenn heute von einem State-of-the-Art-Notebook gesprochen wird, denkt wohl zunächst jeder an den extravaganten mobilen Rechner, der mit jedem erdenklichen Feature vollgepackt ist und keine Wünsche offenlässt. Jede beliebige Anwendung und jedes noch so speicherintensive Peripheriegerät wollen auch unterwegs problemlos genutzt werden können.



Soll das State-of-the-Art-Notebook den Desktop-Rechner ersetzen oder sogar einer grafikintensiven Workstation das Wasser reichen oder eben doch nur als Statussymbol dienen und den seriösen Begleiter für unterwegs markieren? Technisch scheint dies alles kein Problem zu sein, denn heute könnte wohl jeder noch so ausgefallene Wunsch erfüllt werden.




Der Markt unterscheidet nach wie vor ein Einsteiger-Notebook von einem Mainstream- und dieses von einem State-of-the-Art-Notebook. Aber die Unterscheidungskriterien liegen relativ nahe beieinander, ausser dass der Top-Rechner die Features integriert, welche mit der bestmöglichen Leistung ausgestattet sind. Und trotzdem soll der mobile Tausendsassa erschwinglich bleiben.


Hohe Anforderungen

Gunnar Habitz, Product Manager & Technical Consultant HP Schweiz, nimmt zunächst gleich einmal vorweg, was ein State-of-the-Art-Notebook seiner Meinung nach ausmacht: "Alles, was ein Notebook-Besitzer braucht und was aus technologischer Sicht State-of-the-Art ist. Dazu gehören aktuelle Intel-Mobile-Pentium-III-M-Prozessoren mit 830MP-Chipsatz, kräftige Grafiklösung, Mobility Radeon von ATI mit 16 MB, ein eingebautes 56K-Modem als Mini-PCI und Netzwerkkarte von Intel on-board", präzisiert Habitz. "Weiter gehört eine schnelle Harddisk und ausreichender Hauptspeicher, hochwertige 14,1- und 15-Zoll-Bildschirme, verschiedene Wechselmedien wie DVD-Laufwerk, Floppy oder Weight-Saving-Module sowie optional alles vom LS240-Laufwerk bis zum Combo Drive mit DVD und CD-RW zur Ausstattung." Als Vertreter dieser State-of-the-Art-Kategorie nennt HP sein OmniBook 6100.



Auch der Qualität der verwendeten Komponenten kommt eine grosse Bedeutung zu. "Ein State-of-the-Art-Notebook wird in höchster Produktqualität gefertigt, beinhaltet hochwertige Komponenten, entspricht den Anforderungen von Mobility-Profis und bietet darüber hinaus noch angenehme Überraschungen", fährt Habitz fort. "Ein solches Gerät sollte möglichst lange in gleicher Art erhältlich sein. Auch Software-Stabilität, Baugleichheit der Komponenten und langfristige Modellplanung als Eigenschaften eines solchen Spitzen-Notebooks wird von der Hauptzielgruppe gefragt."





Unterschiedliche Kategorien

Bei Dell unterscheidet man drei Kategorien. "State-of-the-Art hängt von den Kriterien ab, die der Kunde anwendet, wenn er ein Produkt aussucht. Für Privatkunden bewegt sich State-of-the-Art im Multimedia-Bereich mit Features wie Videoschnitt und FireWire", gibt Achim Freyer, Marketing Manager Dell Schweiz, Auskunft. "Im Business-Bereich sind wohl die nachfolgenden Kategorien basierend auf den neusten Prozessor- und Chipset-Technologien prädominant: ein ultrakompaktes Hochleistungsnotebook, welches so leicht wie möglich ist und extern mit CD oder DVD verbunden werden kann", fährt Freyer fort. "Eine weitere Kategorie von State-of-the-Art sind Notebooks, welche in bezug auf Leistung, Auflösung, Erweiterbarkeit und Bildschirm ein Desktop-Gerät wirklich ersetzen können." Freyer ist davon überzeugt, dass diese drei Kategorien das Bedürfnis der Business-Anwendungen abdecken: "Geschäftskunden sind auf diese drei Kategorien für ihre unterschiedlichen Anwender aus und erwarten dabei zusätzlich vereinfachtes Management, lange, stabile Life Cycles und das höchstmögliche Service Level, da sie ihre TCO reduzieren wollen."





Pentium III beherrscht die Szene

Eine der wichtigsten Komponenten ist das Herzstück des mobilen Traumrechners - der Prozessor. Dabei beherrscht Intel eindeutig die Szene. Die auf der 0,18-Mikron-Struktur gefertigte Mobile-Pentium-III-CPU mit Taktraten bis 1 GHz findet die grösste Verbreitung und wird auch von den meisten Herstellern implementiert. Weniger Bedeutung wird dem Mobile-Celeron-Prozessor beigemessen, der mit maximal 933 MHz Taktfrequenz angeboten wird. Grossen Anklang im State-of-the-Art-Bereich hat Intels neuestes Pentium-III-Modell gefunden. Die 0,13-Mikron-CPU mit dem langen Namen Mobile-Pentium-III-Prozessor-M bietet Taktraten bis 1,2 GHz und bringt den Frontsidebus mit dem dafür vorgesehenen i830MP-Chipsatz von bisher 100 auf 133 MHz.



Demgegenüber bietet Intels Erzkonkurrent AMD im High-end-Segment den Athlon 4 an. Der Chip, der sich im Notebook-Umfeld allerdings kaum behaupten kann, ist in seiner schnellsten Ausführung mit 1 GHz getaktet. Er basiert auf dem neuen Palomino-Kern und verfügt über die neueste Version von AMDs PowerNow-Technologie, dem Gegenstück zu Intels SpeedStep, und soll massiv weniger Strom verbrauchen als die mobilen Vorgängermodelle. Und genau dieses Kriterium ist eines der wohl wichtigsten, wobei nicht vergessen werden darf, dass Komponenten wie Grafikchip und Display den grösseren Einfluss auf die Akkulaufzeit haben als der Prozessor. Und eine CPU mit 1000 MHz zeigt nur in einer Umgebung mit leistungsfähigen Komponenten, was sie kann.





Kapazitäten wie ein Desktop

Was Arbeitsspeicher- und Festplattenkapazität anbelangt, bleiben keine Wünsche offen. 128 MB RAM sind die unterste Grenze der angebotenen Arbeitsspeicher. Die Kapazitäten bewegen sich bereits in der 1-GB-Region.



Auch bei der Harddisk sind mindestens 20 GB Speichervolumen Pflicht, und Fassungsvermögen bis 80 GB sind keine Seltenheit mehr. Und wem dies noch nicht genügt, bedient sich einfach einer zusätzlichen externen oder internen Festplatte.




Ein weiteres Killerkriterium für ein State-of-the-Art-Notebook ist der Bildschirm und dessen Auflösung. Wenn sich das Einsatzgebiet auf Office-Anwendungen und gelegentliche Surftouren oder E-Mail-Verkehr beschränkt, genügen Displays mit einer Diagonale von 14,1 Zoll und einer Auflösung von 1024x768 Pixel, wie sie schon seit langem angeboten werden. Die Hersteller gehen aber längst einen Schritt weiter und bieten Bildschirme mit Diagonalen von 15 Zoll an, die Auflösungen bis zu 1400x1050 Bildpunkten bieten - sicherlich sinnvoll für Anwender, die viel mit grafikintensiven Anwendungen oder Multimedia-Applikationen arbeiten. Das ThinkPad A22p von IBM bietet sogar 1600x1200 Pixel bei einer Diagonale von 15 Zoll. Und Apples PowerBook kommt mit einer Übergrösse von 15,2 Zoll. Klar ist, dass die Grösse des Displays auf Kosten des Gewichts und der Kompaktheit geht. In den meisten Notebooks stecken TFT-Panels, die mittlerweile genügend Helligkeit und Kontrast für jede beliebige Anwendung bieten.




CD-RW löst Floppy ab

Eine grosse Bedeutung kommt dem Angebot an optischen Laufwerken zu. Das 3,5-Zoll-Floppy-Drive verschwindet immer mehr als Standardkomponente. Es dürfte aber noch längere Zeit optional angeboten werden, denn viele Hersteller legen immer noch Treiber- oder Bootdisketten bei. Als Ersatz für das Diskettenlaufwerk wird vermehrt der CD-Brenner eingesetzt. Das CD-ROM-Laufwerk ist heute ein Muss, und das DVD-ROM-Drive findet immer grössere Verbreitung.



Vereinzelt sind noch Zip-Laufwerke zu finden, die allerdings meistens als externe Lösungen angeboten werden.




Um das ganze Spektrum abzudecken, ist der State-of-the-Art-Anwender mit einem DVD-/CD-RW-Kombi-Laufwerk am besten bedient. Dieses hat allerdings noch seinen Preis; aber wer regelmässig Daten speichern und auslagern muss und auch auf die Vorzüge eines DVD-Abspielgeräts nicht verzichten will, wird sich wohl für diese Kombinationslösung entscheiden. Und wer keine der oben erwähnten Möglichkeiten missen will, sollte sich einen Rechner aussuchen, der mit einem Modulschacht ausgestattet ist, welcher den wahlweisen Einsatz optischer Laufwerke erlaubt.




Anschlussfreudig

An vielfältigen Anschlussmöglichkeiten darf es natürlich auch nicht fehlen. Parallele und serielle Schnittstellen sowie mindestens ein USB-Port gehören zur Standardausführung. Manche Hersteller bieten zwei USB-Ports, einige sogar deren vier. Am meisten Verbreitung findet hier der USB-1.1-Standard. Der schnellere USB-2.0-Standard ist praktisch noch nicht verbreitet. Dieser liefert sich ein Duell um die Marktbehauptung mit dem FireWire-Interface, auch IEEE 1394 oder bei Sony iLink genannt. Manche Modelle bieten duale PC-Card-Slots, die sich wahlweise von zwei Typ-II- oder Typ-III-Karten nutzen lassen.



Multimedia-Anwendungen benötigen neben ausreichender Leistung, Anschlussmöglichkeiten für Audio- und Video-Zubehör. Einige Modelle sind standardmässig mit S-Video-Ausgang sowie S/PDIF-Ein- und -Ausgängen für digitale Audiosignale ausgestattet.




Neben den kabellosen Schnittstellen wie Wireless LAN, Bluetooth und Infrarot, finden auch Anschlüsse für das Unternehmensnetzwerk wie 10/100- oder sogar Gigabit-Ethernet, das beispielsweise Apple im PowerBook bereits standardmässig integriert, immer mehr Verbreitung.




Akkulaufzeiten lassen zu wünschen übrig

Achim Freyer bringt einen ganz wesentlichen Aspekt auf den Punkt: "Zu den wichtigsten Kundenwünschen und Marktbedürfnissen gehören längere Akkulaufzeiten."
Wohl hat sich die Lithium-Ionen-Batterie voll und ganz durchgesetzt, was aber nicht bedeutet, dass die durchschnittliche Lebensdauer in den letzten Jahren massiv gestiegen wäre. Und dies wird sich mit den bestehenden Technologien auch nicht markant ändern. Vielmehr versuchen die Produzenten, durch den Einsatz von weniger Energie-intensiven Komponenten die Lebensdauer der Akkus ihrer Notebooks künstlich zu verlängern.



Dell hat das C610 beispielsweise mit verschiedenen Modus-Optionen ausgestattet, die eine längere Akku-Lebensdauer ermöglichen sollen. Der mobile Rechner schaltet automatisch zwischen den SpeedStep-Betriebsmodi "maximale Leistung" und "Batterie-optimierte Leistung" um, und der sogenannte DeepSleep-Modus versetzt die CPU während Arbeitsunterbrüchen in einen stromsparenden Ruhezustand.





Ansprechendes Design...

Für Roger Brustio, Managing Director Apple Schweiz, steht neben modernster Technologie auch ein edles Design im Vordergrund, was Apple mit den Modellen iBook und PowerBook beweisen will: "Ein State-of-the-Art-Notebook muss unserer Meinung nach über ein wegweisendes Design unter Verwendung edler und zugleich robuster Materialien wie beispielsweise Titan verfügen." Apple scheint diese Aufgabe gut zu machen, denn das PowerBook G4 aus der eigenen Modellreihe hat vor kurzem den Schweizer Designpreis gewonnen.



Eine ähnliche Philosophie unterstreicht auch Danny Scheuzger, ThinkPad Brand Manager IBM Schweiz: "Ein State-of-the-Art-Notebook weist ein attraktives Design auf und integriert die neusten Technologien wie schnellste Prozessoren und Chipsets sowie umfassende Kommunikationslösungen."




Aus dem Hause IBM sollen die Modelle ThinkPad T23 und A30p diese Anforderungen erfüllen. Die herausragendsten Standardeigenschaften dieser beiden Rechner sind Wireless 802.11b mit zwei integrierten Antennen, ein UltraPort Connector sowie ein integrierter Security Chip. Das A30p verfügt ausserdem über 32 MB Video RAM, zwei modulare Erweiterungseinschübe und Bluetooth.




...aus leichtem Material

Die Hersteller sind sich einig, dass die neusten Technologien kompromisslos in den Spitzenrechner gehören. Aber auch der Handel mit State-of-the-Art will ein Massenmarkt und für jeden, der etwas auf sich hält oder eben auf Leistung angewiesen ist, erschwinglich sein. Ausserdem soll nicht einfach jedes erdenkliche Feature integriert werden, da ansonsten der Besitzer unter dem Gewicht des mobilen Begleiters zusammenbrechen würde. Dieser Aussage will auch Acer mit den Modellen der TM610- und 350-Serien Rechnung tragen, wie Verkaufsleiter Louis Körner bestätigt: "State-of-the-Art hebt sich von der Masse ab und integriert die neusten Technologien wie SpeedStep, Wireless und Bluetooth. Ausserdem ist ein spezielles Design, Ergonomie und das Material wichtig wie beispielsweise ein Magnesium-Alloy-Gehäuse. Das Gewicht sollte sich deutlich unter 2,5 Kilo bewegen." IBM bietet mit dem ThinkPad T23 beispielsweise ein Modell mit einem Titan-verstärkten Gehäuse, womit das Gewicht bei voller Ausstattung unter 2,5 Kilo gehalten werden kann.





Ist der Toprechner bezahlbar?

Bei der Fülle von Zubehör und High-Tech könnte man meinen, dass das State-of-the-Art- Notebook für die meisten Anwender unbezahlbar wird. Doch die Schmerzgrenze der Anbieter liegt deutlich unter 10'000 Franken, schliesslich will auch der Handel mit der "Dream Machine" den Massenmarkt bedienen.



Apple unterscheidet dabei zwischen Consumer und Power-User: "Preislich gesehen liegt die Schmerzgrenze nach unserem Ermessen für Consumer bei 3500 Franken und für Power-User bei 7000 Franken", ist von Roger Brustio zu erfahren.




Auch bei Acer und HP bewegen sich die Preise in einer ähnlichen Dimension, gehen sogar noch etwas tiefer. "Die Preise unserer State-of-the-Art-Notebooks bewegen sich zwischen 2990 und 4990 Franken, wobei wir 5000 Franken als oberste Grenze ansehen", bestätigt der Verkaufsleiter von Acer.



Für Gunnar Habitz von HP ist klar, dass grössere Unternehmen aufgrund von langfristigen Investitionsüberlegungen auch mehr Geld für Notebooks ausgeben: "Bei 6500 Franken Listenpreis liegt meiner Meinung nach die Schmerzgrenze, denn der Unterschied des Kundennutzens verglichen mit der Preisdifferenz wird in dieser Höhe ungünstig. Grössere Unternehmen sind klassische Kunden für teurere Notebooks, denn sie betrachten einen entsprechenden Lebenszyklus und die Total Cost of Ownership. Für den Privatanwender steht dagegen die reine Anschaffung im Vordergrund", kommentiert der Product Manager von HP.



Die teuersten State-of-the-Art-Notebooks kommen von IBM: "Unsere State-of-the-Art-Notebooks bewegen sich in der Preiskategorie zwischen 7000 und 7500 Franken. Die Schmerzgrenze liegt nach unserer Meinung bei 8000 Franken", ist von Danny Scheuzger zu erfahren.




Bedürfnisse eruieren

Bei der Fülle an Angeboten scheint es am wichtigsten, dass der Konsument seine Bedürfnisse für den Traumrechner klar evaluiert. Denn was nützt es, wenn das Gerät mit allen möglichen Features vollgestopft ist, die in der täglichen Arbeit nicht gebraucht werden und erst noch tiefe Löcher in die Brieftasche reissen? Deshalb empfiehlt es sich, das Notebook individuell auf die eigenen Anforderungen zusammenzustellen. Bei einigen Herstellern wie beispielsweise Dell oder Maxdata kann die Konfiguration der persönlichen Traummaschine bereits auf deren Website durchgeführt werden.



Was der User von einem State-of-the-Art-Notebook erwartet und was er sich vom Hersteller wünscht, lesen Sie im untenstehenden Kasten.





InfoWeek-Umfrage: Was der Anwender von einem State-of-the-Art-Notebook erwartet

Die mobilen Rechner werden mit immer mehr und immer leistungsstärkeren Komponenten vollgestopft. Eine InfoWeek-Umfrage zeigt, welche Ansprüche die Anwender an ihr State-of-the-Art-Notebook wirklich stellen.



In einer Online-Umfrage wollte InfoWeek von seinen Lesern wissen, welche Ansprüche sie an ihr persönliches State-of-the-Art-Notebook stellen. Dabei erstaunt es, dass sich die Wünsche der Konsumenten nicht immer mit den Aussagen der Hersteller decken. Für den grössten Teil der User stehen nicht die absoluten Killer-Features im Vordergrund; vielmehr sind Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit angesagt. Und dafür sind die Anwender auch bereit, einen angemessenen Preis zu bezahlen.





Schnell ist schnell genug

Während die Hersteller in ihren State-of-the-Art-Notebooks immer den neusten und schnellsten Prozessor einbauen, ist der grösste Teil der Anwender auch mit langsameren CPUs zufrieden. Nur knapp 25 Prozent der Befragten wollen in ihrem mobilen Top-Rechner den jeweils schnellsten am Markt erhältlichen Prozessor. 34 Prozent geben sich auch mit tiefer getakteten Chips zufrieden, und für 41 Prozent der InfoWeek-Leser ist ein sparsamer Energieverbrauch, wie er beispielsweise mit Intels SpeedStep-Technologie angeboten wird, am wichtigsten. Dies erstaunt kaum, denn einer der Hauptwünsche an die Hersteller sind längere Akkulaufzeiten, die heute nur durch stromsparende Komponenten optimiert werden können.



Beim Arbeitsspeicher zeichnet sich eine Übereinstimmung von Angebot und Nachfrage ab. Die Mehrheit der Hersteller rüstet seine State-of-the-Art-Notebooks standardmässig mit 256 MB RAM aus, was auch dem allgemeinen Wunsch des Anwenders entspricht. Während rund 59 Prozent 256 MB voraussetzen, wollen knapp 29 Prozent der User mindestens 512 MB oder mehr Arbeitsspeicher. Nur gerade 12 Prozent der Befragten geben sich mit weniger als 256 MB zufrieden.





Funktionalität steht im Vordergrund

Bei der Display-Ausführung zeigt sich, dass der grösste Teil der Anwender einen Bildschirm mit einer Diagonale von 15 Zoll bevorzugt. Dies, obwohl das Bedürfnis nach immer kompakteren Geräten zuoberst auf der Wunschliste steht. Die Auflösung des Monitors ist dabei sekundär.



Ein weiteres Bedürfnis besteht nach Touchscreens und nach der Möglichkeit, ein Notebook in einen "Notizblock" verwandeln zu können. Dies ermöglicht als einer der ersten Hersteller PaceBlade mit seinem PaceBook. Das Display lässt sich von der Tastatur trennen und dank berührungsempfindlicher Oberfläche als Tablet PC verwenden. Display und Tastatur kommunizieren dabei über Funk.




Bei der Auswahl an optischen Laufwerken wollen die Nutzer keine Kompromisse eingehen. Das Rennen macht hier eindeutig das DVD-/CD-RW-Kombi-Laufwerk, das sich immerhin 67 Prozent in ihrem Top-Notebook wünschen. Auch das von den Herstellern schon totgesagte Floppy-Drive darf bei 53 Prozent nicht fehlen. 31 Prozent der Anwender setzen ein DVD-ROM-Drive voraus, und für 15 Prozent gehört ein CD-Brenner, den die Hersteller als Nachfolger der Floppy ansehen, zur Standardausführung. Zip-Drive und CD-ROM wollen nur noch etwa 10 Prozent der User.



Bei den Anschlussmöglichkeiten zeigen sich zwei Dinge. Einerseits will der Anwender nicht auf althergebrachte Schnittstellen wie Parallel- oder serielle Ports verzichten. Auf der anderen Seite gehören für weit mehr als die Hälfte aller Befragten FireWire- respektive iLink-Schnittstellen sowie ein dualer PC-Card-Slot des Typs II & III zur Ausstattung.




Sicherheit wird vernachlässigt

Für einmal scheinen die Voraussagen der Hersteller auch die Wünsche des Anwenders zu treffen - Wireless-Technologien. Dabei ist für 63 Prozent eine Infrarot-Schnittstelle unbedingte Voraussetzung, 62 Prozent wollen Wireless-LAN in ihrem Toprechner, und sogar 47 Prozent setzen die noch junge Bluetooth-Technologie voraus.



Der Sicherheitsgedanke ist beim Konsumenten noch immer von sekundärer Bedeutung. Für nur gerade einen Viertel der Anwender ist ein eingebautes Sicherheitsschloss unabdingbar, knapp ein Drittel wünscht sich integrierte Verschlüsselungs-Chips wie sie beispielsweise von IBM in den Modellen ThinkPad T23 und A30p eingesetzt werden. 36 Prozent der User wollen ein biometrisches Zugangsverfahren - bequem, aber erwiesenermassen noch immer nicht sicher genug. Bleibt zu hoffen, dass sich das Bewusstsein für erhöhte Security mit dem vermehrten Einsatz der kabellosen Technologien verstärken wird.





Gut aussehen muss es

Dem Design und der Ergonomie misst der Konsument eine hohe Bedeutung bei. Nur gerade ein Drittel stellt das Aussehen und die Beschaffenheit des First-Class-Reisebegleiters in den Hintergrund. Für alle anderen ist ein edles Titanium- oder Magnesium-Gehäuse oder zumindest ein Design aus hochwertigem Kunststoff absolute Voraussetzung.



Obwohl mehrfach der Wunsch geäussert wurde, dass der Preis für das State-of-the-Art-Notebook denjenigen für einen Desktop-PC nicht übersteigen sollte, sind mehr als die Hälfte der an der InfoWeek-Umfrage beteiligten Anwender bereit, bis 6000 Franken für ihre persönliche Traummaschine auszugeben. Die Preisvorstellungen für den Toprechner decken sich somit mit den zur Zeit am Markt angebotenen Lösungen.




Ein vielfacher Wunsch der Anwender ist weiter eine Vereinheitlichung der austauschbaren Komponenten wie Akkus oder optische Laufwerke, damit diese Devices auch beim Kauf eines neuen Notebooks weiterverwendet werden können. Ausserdem wird allgemein die Hardware-Stabilität sowie die mangelhafte Software-Implementierung bemängelt.



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