Es werde Licht

Intels Mikrochip der Zukunft

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2010/09

     

Intel hat der Öffentlichkeit Ende Juli erstmals einen Blick auf einen Prototypen eines Chips mit Silizium-basierter optischer Datenverbindung und integriertem Laser gewährt. Für Intel ist dieser Chip ein Meilenstein für das Computerdesign der Zukunft. «Er stellt einen wichtigen Fortschritt in der Forschung dar, künftig Lichtstrahlen beziehungsweise Photonen statt Elektronen zum Datentransport im und rund um den Computer einzusetzen», so Intel. Diese Art der Datenübertragung ist um ein Vielfaches schneller als alle bisherigen. Laut Intel lassen sich auf optischem Weg bereits mit dem Prototypen bis zu 50 Gigabit pro Sekunde übertragen, also ein kompletter Film in HD-Qualität.


Intels Chip der Zukunft besteht aus einem Silizium-Sender und einem Empfänger-Chip. Der Sender besteht aus vier Lasern, deren Lichtstrahlen in einen optischen Modulator gelangen, der die Daten dort mit 12,5 GBit/s kodiert. Die vier Lichtstrahlen werden dann gebündelt und auf einem einzigen Lichtwellenleiter ausgesandt. Am anderen Ende der Verbindung trennt der Empfänger-Chip die vier optischen Strahlen und leitet sie in Photodetektoren, welchedie Daten wieder in elektrische Signale umwandeln.


Der aktuelle Chip ist aber noch lange nicht das Ende der Fahnenstange: Intel-Forscher arbeiten bereits daran, die Datenrate durch Skalieren der Modulator-Geschwindigkeit und durch eine Erhöhung der Anzahl Laser pro Chip noch weiter zu steigern. Dies soll den Weg für künftige optische Verbindungen im Terabit-pro-Sekunden-Bereich ebnen. Mit einer Markteinführung erster optischer Siliziumchips ist übrigens in zwei bis drei Jahren zu rechnen. (Michel Vogel)




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