Gegen Apple werden schwer Vorwürfe laut. Ein derzeitiger Mitarbeiter hat eine Klage gegen den Konzern vor einem kalifornischen Gericht eingereicht, in der er ihm systematische Überwachung der Angestellten vorwirft und dass Mitarbeitende ihre Privatsphäre aufgeben müssten. Der Kläger Amar Bhakta gibt unter anderem an, dass ihm untersagt wurde, Angaben zu seiner Tätigkeit auf Linkedin zu machen und an öffentlichen Vorträgen teilzunehmen. Das habe seine Beschäftigungsaussichten negativ beeinträchtigt.
Weitere Klagepunkte wiegen noch schwerer. So soll der iPhone-Hersteller seine Mitarbeitenden dazu gedrängt haben, ihr Arbeits- und Privatleben auf digitalem Wege so zu vernetzen, dass Apple stets erfährt, was sie ausserhalb ihrer Arbeit machen. Das umfasst beispielsweise die ausschliessliche Nutzung von Apple-Geräten sowie die Zustimmung zum Einsatz von Software, die Einblicke in alle Aktivitäten auf den Devices gewährt – einschliesslich des Echtzeitstandorts.
"Wenn Sie Ihr persönliches Konto auf einem von Apple verwalteten oder im Besitz von Apple befindlichen iPhone, iPad oder Computer verwenden, unterliegen alle auf dem Gerät gespeicherten Daten (einschliesslich E-Mails, Fotos, Videos, Notizen und mehr) der Durchsuchung durch Apple", heisst es laut der Klage in einer vertraulichen Richtlinie des Unternehmens. "Für Apple-Mitarbeiter ist das Apple-Ökosystem kein ummauerter Garten. Es ist ein Gefängnishof. Ein Panoptikum, in dem die Angestellten, sowohl im Dienst als auch in der Freizeit, dem allwissenden Auge von Apple ausgesetzt sind."
Laut einem
Bericht von "Semafor" gab es bereits früher Beschwerden von Mitarbeitenden über eine etwaige Überwachung durch
Apple. Die Klage hat diese Vorwürfe nochmals konkretisiert. Wird Apple für sie haftbar befunden, könnte das Unternehmen gezwungen werden, für jeden Verstoss Strafe zu zahlen, multipliziert mit der Anzahl der betroffenen Mitarbeiter.
(sta)