Die Studie "The Transformational Opportunity of AI on ICT Jobs" zeigt auf, dass 92 Prozent der IT-Arbeitsplätze sich aufgrund von Fortschritten in der KI stark oder mässig verändern werden. Besonders betroffen sind demnach Einsteiger und Positionen auf mittlerer Ebene: 40 Prozent der mittleren IT-Fachkräfte und Einsteiger müssen mit einer starken Veränderung rechnen. Dabei gewinnen Fähigkeiten in den Bereichen KI-Ethik und verantwortungsvoller KI, KI-Kenntnisse generell, Prompt Engineering, LLMs, agile Methoden und Datenanalyse an Bedeutung. Geringere Bedeutung haben künftig Skills wie grundlegende Programmier- und Sprachkenntnisse, traditionelles Datenmanagement, Erstellung von Inhalten, Pflege der Dokumentation, SQL sowie Informationsrecherche.
Vor allem AI Literacy und KI-Ethik werden für IT-Jobs besonders wichtig – und zwar für 100 Prozent der IT-Jobs. Für 66 Prozent gewinnt Prompt Engineering an Wichtigkeit. Grundlegende Programmierkenntnisse werden im KI-Zeitalter gemäss der Studie nur noch für 31 Prozent von Bedeutung sein, Erstellen von Inhalten und Datenmanagement jeweils noch für 18 Prozent aller IT-Jobs. Dabei werden die drei Berufsgruppen Testen und Qualitätssicherung, Design und User Experience sowie Business und Management am stärksten von KI tangiert: Jeweils über 60 Prozent dieser Jobs sind betroffen. Besonders starken Einfluss hat KI demnach auf Rollen wie Business Analyst, Customer Service, Digital Marketing oder Projektmanager. In den Sparten Cybersecurity und Data Science sind es nur jeweils rund ein Viertel der Jobs. Und am wenigsten wirkt sich KI gemäss der Studie auf Jobs in Infrastruktur und Betrieb aus.
Die Studie zeigt überdies konkrete Beispiele auf. So ist im Bereich Cybersecurity das Berufsfeld des Information Security Specialist stark von KI betroffen. Solche Fachkräfte sollen Anzeichen für Sicherheitsrisiken, Schwachstellen und Angriffe erkennen, bisher teils durch manuelle Analyse und Überprüfung von Software, Netzwerken, Firewalls und Zugängen. Diese Aufgaben wird zunehmend KI übernehmen und dabei automatisch Angriffe abwehren oder Sicherheitslücken schliessen. Weitere stark betroffene Berufe seien etwa AI/ML Engineer, Business Analyst, Cloud Engineer, Data Scientist, Network and IT Automation Engineer, Product Design Engineer, Project Manager, Software Engineer und Tester sowie UX Designer.
Die internationale Studie wurde unter Führung von
Cisco im Auftrag des AI-Enabled ICT Workforce Consortium durchgeführt, in dem sich auch SAP, Google, IBM, Intel, Microsoft und andere Partner versammelt haben. Sie bietet erstmals Einblick in die Auswirkungen von KI auf die 47 wichtigsten Jobs in der IT, ermittelt auf Basis der Jobbörse Indeed, die Teil des Konsortiums ist. Die Rollen wurden anhand der meisten IT-Stellenausschreibungen von Februar 2023 bis Februar 2024 in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden und den USA ausgewählt.
Das Konsortium engagiert sich darüber hinaus für die Ausbildung und bietet über 100 kostenlose KI-Kurse für IT-Jobs an. Für alle beschriebenen IT-Jobs gibt es dedizierte KI-Trainings, die grösstenteils kostenfrei zugänglich sind.
Auf einer speziellen Website lassen sich so Trainings wie "Ethical Hacker", "AI Security Nuggets", "Cybersecurity Essentials", "Prompt Engineering Skills" oder "Cyber Threat Intelligence" buchen.
(ubi)