Die Eidgenössische Technische Hochschule
ETH Zürich und die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL) wollen ihre Zusammenarbeit im Bereich der künstlichen Intelligenz durch die Gründung des Swiss National AI Institute (SNAI) intensivieren. Das neue Institut soll eine nationale Perspektive auf Forschung, Bildung und Innovation im Bereich der KI bieten. Der Fokus liege dabei auf Transparenz, Open Source und Vertrauenswürdigkeit, teilen die beiden Hochschulen mit. Das SNAI baue dabei auf die Expertise verschiedener KI-Forschungsdisziplinen auf sowie auf die beiden bestehenden AI Centers der ETH und der
EPFL: Das Institut werde von Anfang an von der Expertise von über 70 auf KI fokussierten Professuren aus der ganzen Schweiz profitieren.
Technisch gesehen fussen die Aktivitäten des SNAI auf dem neuesten Schweizer Supercomputer Alps ("Swiss IT Magazine"
berichtete), der mit mehr als 10'000 KI-Superchips der neuesten Generation genügend Power auch für eines der Hauptprojekte des SNAI bietet: Die Entwicklung des ersten Schweizer KI-Basismodells für Sprachen und generell von grossen Sprachmodellen mit über 50 Milliarden Parametern.
Dafür sei, so die Hochschulen, aber auch ein Niveau an KI-Know-how erforderlich, über das auf der ganzen Welt nur wenige hundert Personen verfügten. Eine weitere wichtige Aufgabe des SNAI sei deshalb die Ausbildung von KI-Spezialisten für Hochschule und Industrie, um den Talentpool zu vergrössern.
Das SNAI nehme den Impuls der Schweizer KI-Initiative auf, deren Finanzierung seit Kurzem gesichert sei, und die Umsetzung der Initiative beschleunigen: Der ETH-Rat hat beschlossen, für die Jahre 2025-2028 20 Millionen Franken zuhanden der Schweizer KI-Initiative bereitzustellen. Das Institut selbst setzt derweil auf schlanke Management- und Organisationsstrukturen. Aufsichts-, Management- und Forschungsgremien sind zu gleichen Teilen mit Forschenden beider Institutionen besetzt. Das operative Management wird von Alexander Ilic, Geschäftsführer des ETH AI Centers, und Scarlet Schwiderski-Grosche, Geschäftsführerin des EPFL AI Centers, als Executive Co-Directors geleitet.
(ubi)
Zentrale Vertreter der beiden AI Centers und der Swiss AI Initiative bei einem Austausch in Zürich. v.l.n.r.: Pascal Frossard, EPFL, Marcel Salathé, EPFL, Hanna Brahme, ETH, Alex Ilic, ETH, Andreas Krause, ETH, Scarlet Schwiderski-Grosche, EPFL, Martin Rajman, Schweizer KI-Initiative, Arnout Devos, ETH, Imanol Schlag, Schweizer KI-Initiative, und Manuel Kaufmann, ETH. (Quelle: ETH)