Amazon überarbeitet aktuell den virtuellen Sprachassistenten Alexa und tauscht im Zuge dieses Revamps auch den wichtigsten Baustein aus: das KI-Modell. So kommt künftig wohl nicht mehr Amazons hauseigene Entwicklung zum Einsatz, sondern stattdessen Anthropics Generative KI Claude. Das
berichtet "Reuters" unter Verweis auf fünf mit dem Thema vertraute, aber nicht namentlich genannte Quellen.
Grund für den Wechsel scheint die schlechte Performance der eigenen Lösung zu sein. Die Quellen berichten davon, dass die Inhouse-KI um Wörter gerungen oder schlicht sechs bis sieben Sekunden für eine Reaktion auf ein Prompt gebraucht hätte. Claude soll sich hingegen deutlich besser geschlagen haben.
Auf Anfrage äusserte sich eine Amazon-Sprecherin gegenüber "Reuters" eher abstrakt: "Amazon nutzt viele verschiedene Technologien, um Alexa zu betreiben. Wenn es um maschinelle Lernmodelle geht, beginnen wir mit denen, die von
Amazon entwickelt wurden, aber wir haben eine Vielzahl verschiedener Modelle verwendet und werden dies auch weiterhin tun – einschliesslich (Amazons AI-Modell) Titan und zukünftige Amazon-Modelle sowie solche von Partnern – um die beste Erfahrung für Kunden zu schaffen§.
Amazon plant, die überarbeitete Alexa-Version für monatlich 5 bis 10 Dollar anzubieten. Es soll aber auch eine kostenfreie Basisversion geben. Aktuell gibt es rund 100 Millionen aktive Alexa-Nutzer, wie Analyst Justin Post vorrechnet. 10 Prozent könnten demnach auf ein Bezahl-Abo umsteigen und Amazon somit mindestens 600 Millionen Dollar Umsatz im Jahr bescheren.
(sta)