Microsoft wettert nach Crowdstrike-Vorfall gegen Delta Air Lines
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Microsoft wettert nach Crowdstrike-Vorfall gegen Delta Air Lines

Delta Air Lines fordert Schadenersatz von Crowdstrike und Microsoft für den massiven IT-Ausfall im Juli. Nachdem Crowdstrike die Fluggesellschaft bereits dafür kritisierte, legt nun auch Microsoft harsch nach.
7. August 2024

     

Microsoft reagiert mit einer klaren Absage und scharfer Kritik auf Schadenersatzforderungen von Delta Air Lines im Nachgang den Crowdstrike-Vorfalls vom 19. Juli (mehr lesen Sie hier). Die Redmonder verweisen darauf, dass die Fluggesellschaft ihre IT-Infrastruktur im Gegensatz zu Wettbewerbern nicht modernisiert hätte – was zu einem besonders gravierenden Ausfall geführt haben könnte. Das will Delta wiederum nicht auf sich sitzen lassen. Ein Sprecher erklärte laut der Nachrichtenagentur "Reuters", dass das Unternehmen seit 2016 Milliarden in die IT investiert habe. Zuvor hatte Delta-CEO Ed Bastian beiden IT-Anbieter scharf kritisiert und im Falle von Microsoft von einer anfälligen beziehungsweise fragilen Plattform gesprochen.


In einem Brief schreibt Microsoft-Anwalt Mark Cheffo nun wiederum, dass die Aussagen von Delta "unvollständig, falsch, irreführend und schädlich" seien. Microsoft habe Delta demnach umgehend Hilfe bei der Bewältigung des Ausfalls angeboten. Allerdings habe selbst CEO Satya Nadella keine Antwort auf eine Mail an Ed Bastian erhalten. Das gilt auch für weitere Hilfeangebote der Microsoft-Mitarbeitenden.
Bereits zuvor hat Crowdstrike in einem Schreiben mitgeteilt, dass man "von Deltas Andeutung, Crowdstrike habe unangemessen gehandelt, sehr enttäuscht ist und jegliche Behauptung, es habe grob fahrlässig gehandelt oder ein Fehlverhalten begangen, entschieden zurückweist" ("Swiss IT Magazine" berichtete). Es heisst weiter, "dass jegliche Haftung von Crowdstrike vertraglich auf einen Betrag im einstelligen Millionenbereich begrenzt ist".


Delta-CEO Ed Bastian hatte vergangene Woche gesagt, dass der Ausfall die US-Fluggesellschaft 500 Millionen Dollar gekostet hat und dass man plane, rechtliche Schritte einzuleiten, um eine Entschädigung zu erhalten. Delta musste innert sechs Tagen mehr als 6000 Flüge streichen, wovon mehr als 500'000 Passagiere betroffen waren. (sta)


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Kommentare
Wer Patches ohne vorher zu testen direkt auf eine produktive Umgebung installiert, handelt grobfahrlässig und ist somit selber schuld.
Dienstag, 17. September 2024, GMV

Gemäss diverser Quellen basiert der Ausfall aufgrund eines falsch programmierten Updates seitens Crowdstrike, der den Start der Systeme lahmlegte. In Arbeitsumfeldern ist es unüblich die letzte Version des Betriebssystems installiert zu haben. Vielmehr benutzt man eine Version und Patcht sie regelmässig. Microsoft kann sich aus meiner Sicht nicht vor Crowdstrike stellen, denn Microsoft ist verantwortlich für ihr Betriebssystem. Wenn man einem Sicherheitsanbieter wie Crowdstrike das Mandat erteilt, so muss dieser sicherstellen, dass ihre Programmierung funktioniniert. Der Dienstnehmer hat es mit dem Mandat delegiert und bezahlt ja dafür. Es ist also nicht einzusehen, dass Crowdstrike, wie auch Microsoft sich jetzt rausreden wollen. Es ist wohl schwierig ein gesamtes Unternehmen auf eine komplett andere Plattform zu migrieren, dazu kommt, dass Microsoft ja weit verbreitet ist in der Flugbranche und viele Applikationen nur darauf lauffähig sind. Man könnte also von Monopolstellung sprechen. Man müsste überlegen, ob nicht eine Nicht-Windows Umgebung geschaffen werden sollte, um dieses Monopol zu brechen.
Donnerstag, 8. August 2024, K. Ritiker



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