China unterwirft Seltene Erden dem Staat
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China unterwirft Seltene Erden dem Staat

Eine neue Verordnung der chinesischen Regierung unterstellt Abbau, Verhüttung und Handel mit Seltenen Erden einer strikten Staatskontrolle und könnte diese als Druckmittel gegen die westliche High-Tech-Industrie einsetzen.
1. Juli 2024

     

China will den Umgang mit Seltenen Erden unter scharfe staatliche Kontrolle stellen, wie einem Artikel von "China Daily" zu entnehmen ist. Die Verordnung wurde demnach vom chinesischen Kabinett erlassen, gilt ab Oktober 2024 und besagt zunächst, dass China die Forschung, Entwicklung und Anwendung neuer Technologien, Produkte, Materialien und Ausrüstungen in der Seltenerdindustrie fördern und unterstützen werde.

Konkret dürften damit der Abbau, die Verhüttung und der Handel mit Seltenen Erden in Zukunft einer strikten Staatskontrolle unterworfen werden: Im Text der Verordnung steht unter anderem, dass Seltene Erden dem Land gehören und keine Organisation oder Person sie beanspruchen darf. Jede illegale Aktivität, die die Produktion der Mineralien betreffe, werde bestraft. Darüber hinaus werde ein Informationssystem zur Rückverfolgbarkeit von Seltenerdprodukten eingerichtet.


Zur Erinnerung: Seltene Erden sind metallische chemische Elemente wie Neodym, Yttrium, Gadolinium, Lanthan oder Ytterbium, die in einer ganzen Reihe von High-Tech-Anwendungen vom Smartphone über starke Magneten bis zum MRI-Kontrastmittel zum Einsatz kommen und dort unabdingbar sind. China verfügt über grosse Vorkommen verschiedener Seltener Erden, hat diesbezüglich einen Weltmarktanteil von um die 90 Prozent und könnte die angekündigte Staatskontrolle als Druckmittel gegen die (westliche) High-Tech-Industrie nutzen. (ubi)


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