Die europäische Kommission zeigt sich über den Ansatz, den
Apple zur Erfüllung des Digital Markets Act (DMA) gewählt hat, nicht sonderlich erfreut. Die EU-Kommissarin Margrethe Vestage findet in einem
Interview gegenüber "CNBC" sogar deutliche Worte und gibt zu Protokoll, dass man "ernsthafte Probleme" mit der Art und Weise habe, wie der iPhone-Hersteller die Vorgaben des DMA erfüllen möchte. Die Politikerin führt weiter aus, dass das Gebaren der Kalifornier nicht das sei, was sie von einem Unternehmen wie Apple erwartet hätte. Gleichzeitig betont die Dänin, dass die EU-Kommission die Vorschriften mit derselben Priorität für jedes Unternehmen durchsetzen werde. Derzeit laufe eine Untersuchung gegen den Tech-Konzern aus Cupertino und die endgültigen Ergebnisse würden schon in naher Zukunft vorliegen.
Hintergrund der Aussagen von Vestage ist der Web-Vertrieb, den Apple auf den Ökosystemen iOS und iPadOS auf Druck der EU hin seit März dieses Jahres anbietet ("Swiss IT Magazine"
berichtete). Zwar können Entwickler ihre Apps und Abos nun auch ausserhalb des App Stores anpreisen, jedoch sind diese Möglichkeit an strenge Auflagen gebunden, die insbesondere kleinere Anbieter kaum erfüllen können. Zudem erhebt Apple auch bei Installationen und Abo-Abschlüsse von extern Gebühren.
Der DMA sieht bei Verstössen gegen das Gesetz Strafen von bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes vor. Dass die EU gegenüber den internationalen Tech-Konzernen und insbesondere Apple nicht besonders zimperlich umgeht, hat bereits die Strafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro gezeigt, die Apple wegen kartellrechtswidrigen Geschäftspraktiken auferlegt wurde ("Swiss IT Magazine"
berichtete).
(dok)