Die EU-Kommission
teilt mit, dass man das Betriebssystem iPadOS ebenfalls als sogenannten Gatekeeper ("Swiss IT Magazine"
berichtete) im Rahmen des Digital Markets Act (DMA) kategorisiert hat. Dieser Entscheid bedeutet, dass
Apple auch auf dem iPad alternative App Stores zulassen muss, wie das Gesetz es bereits beim iPhone vorsieht ("Swiss IT Magazine"
berichtete). Um den Anforderungen der EU Folge zu leisten, hat das Unternehmen jetzt sechs Monate Zeit.
Ursprünglich war vorgesehen, Dienste ab einer Userzahl von 45 Millionen als Gatekeeper zu deklarieren. Diesen Schwellenwert erreicht iPadOS zwar nicht, jedoch erachtet die EU-Kommission das Tablet-Betriebssystem als wichtige Plattform für Unternehmen, um mit ihren Kunden in Kontakt zu treten. Mit der Einstufung von iPadOS als Gatekeeper möchte die EU nun verhindern, dass Unternehmen infolge der Abhängigkeit von Apple zu stark benachteiligt werden und gegebenenfalls eine Innovationsbremse entsteht.
EU-Kommissar Thierry Breton fügt an, dass man auch künftig ein genaues Auge auf alle wichtigen Dienste der Gatekeeper-Firmen werfen werde: "Heute schliessen wir die erste Marktuntersuchung im Rahmen des Gesetzes über digitale Märkte ab, bei der die Benennung eines Torwächters nach qualitativen Kriterien und nicht nach quantitativen Schwellenwerten erfolgt. In der Untersuchung haben wir festgestellt, dass auch iPadOS ein wichtiges Zugangstor für Unternehmen ist, um Verbraucher zu erreichen. Wir beobachten weiterhin die Marktentwicklungen und werden nicht zögern, neue Untersuchungen einzuleiten, falls andere Dienste unterhalb der Schwellenwerte Merkmale aufweisen, die darauf hindeuten, dass sie als wichtige Zugangstore für gewerbliche Nutzer fungieren."
(dok)