Die EU nimmt den Messenger-Dienst Telegram genauer unter die Lupe. Wie "Bloomberg" unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen
berichtet (
via "Heise"), prüft die Kommission aktuell, ob Telegram künftig als wichtige Online-Plattform ("Gatekeeper") nach dem Digital Services Act (DSA) bewertet werden sollte.
Aktuell befindet sich die EU demnach in Gesprächen mit den Betreibern über die genaue Zahl der Nutzerinnen und Nutzer im EU-Raum. Demnach zweifelt Brüssel an der Angabe von
Telegram, dass es lediglich 41 Millionen sein sollen. Die strengeren Regeln des DAS greifen wiederum ab 45 Millionen Nutzern.
Die EU-Regulierung Digital Services Act ist im vergangenen November in Kraft getreten. Sie verpflichtet grosse Plattformen wie soziale Netzwerke und Suchmaschinen besonders streng dazu, unter anderem gegen Desinformationen und Hass vorzugehen. Wiederholte Verstösse können nicht nur mit empfindlichen Strafen, sondern gar mit der Verbannung aus der EU geahndet werden.
Telegram steht wiederum immer wieder in der Kritik. Der Messenger-Dienst wurde vor rund zehn Jahren vom russischen Unternehmer Pavel Durov gegründet, der auch für VKontakte verantwortlich zeichnet. Besonders beliebt sind die Telegram-Kanäle, die auch für Propaganda, Hate Speech und kriminelle Aktivitäten genutzt werden.
(sta)