Bei der Cyberkriminalität zeichnet sich in der Schweiz ein besorgniserregendes Bild ab: Laut der vom Bundesamt für Statistik veröffentlichten polizeilichen Kriminalstatistik 2023 ist die Zahl der digitalen Straftaten im vergangenen Jahr auf 43‘839 gestiegen. Das entspricht einer Zunahme von 31,5 Prozent.
Der grösste Anteil entfällt mit 40‘496 Straftaten auf die Cyber-Wirtschaftskriminalität. Dieser stieg im Jahr 2023 nochmals um 36,5 Prozent. Grund dafür war demnach die Zunahme von Fällen von Phishing (+69,8%), von Missbrauch von Online-Zahlungssystemen beziehungsweise einer fremden Identität für betrügerische Zwecke (+66,1%) und von bezahlter, aber nicht gelieferter Ware auf Kleinanzeigeplattformen (+23,1%). Die Cyber-Sexualdelikte sind hingegen nach einem Anstieg im Jahr 2022 wieder um 7,4 Prozent gesunken (-209 Straftaten).
Insgesamt untersucht die Kriminalstatistik 33 verschiedene digitale Tatvorgehen und 29 Straftaten des StGB in den fünf Bereichen Cyber-Wirtschaftskriminalität (24 Tatvorgehen), Cyber-Sexualdelikte (vier Tatvorgehen), Cyber-Rufschädigung und unlauteres Verhalten (drei Tatvorgehen), Darknet (ein Tatvorgehen) und Anderes (ein Tatvorgehen).
Während die Fallzahlen deutlich anstiegen, ging die Aufklärungsquote gleichzeitig zurück. Lag sie 2022 noch bei 34,3 Prozent für 33‘345 Straftaten, waren es 2023 nur noch 23,3 Prozent für die knapp 44‘000 registrierten Straftaten.
(sta)
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