Unlängst
wurde bekannt, dass Elon Musk
OpenAI, das er selbst mitgegründet hat, verklagt. Der Vorwurf: Die mit "Open" angeschriebene Firma sei faktisch eine Tochterfirma von Microsoft und entwickle ihre Technologie damit nicht zum Nutzen der Menschheit, sondern eben zum Nutzen von Microsoft. Musk bezieht seine Anschuldigung vor allem auf die Entwicklung einer Artificial General Intelligence (AGI). Nun reagiert die Führung von OpenAI öffentlichkeitswirksam – und präsentiert mit der Veröffentlichung alter E-Mails einen derben Konter gegen Musks Anschuldigungen. Unterschrieben wurde der entsprechende Blogpost von niemand geringerem als Greg Brockman, Ilya Sutskever, John Schulman, Sam Altman und Wojciech Zaremba – und damit den wichtigsten und nach wie vor beim Unternehmen tätigen Mitgründern von OpenAI.
Die Verfasser werfen Musk recht unverblümt Heuchelei vor: Man habe gemeinsam realisiert, dass die Wachstumsziele, die zur Entwicklung einer AGI führen würden, als gemeinnützige Organisation nicht finanzierbar seien. Doch beim geplanten Schritt zu einer profitorientierten Organisation habe Musk dann nach der Macht gegriffen und entweder volle Kontrolle über das Unternehmen oder gar eine Fusion mit
Tesla gefordert. Im Zuge dieser Verhandlungen habe Musk gar vereinbarte Zahlungen an OpenAI zurückgehalten, um Druck auszuüben.
Letztendlich war er damit aber bekannterweise nicht erfolgreich und verliess das Unternehmen. Und offenbar passt es Musk überhaupt nicht, dass
OpenAI letztlich Geld bei Microsoft gefunden hat. Die verbleibenden Gründer zeigen sich
im Blogbeitrag geknickt: "Wir sind traurig, dass es mit jemandem, den wir zutiefst bewundert haben, so weit gekommen ist – jemand, der uns zu höheren Zielen inspiriert hat, uns dann sagte, dass wir scheitern würden, einen Konkurrenten gründete und uns dann verklagte, als wir anfingen, ohne ihn bedeutende Fortschritte bei der Mission von OpenAI zu machen."
(win)