Das Spec-Konsortium stellt einheitliche Benchmarks insbesondere für Server zur Verfügung. Nun hat die Organisation gegen 2600 Benchmark-Ergebnisse von Xeon-CPUs der Geneation Sapphire Rapids für ungültig erklärt. Konkret geht es dabei um Integer-Benchmarks anhand der Spezifikation Specint 2017.
Intel wird vorgeworfen, für die Tests bewusst seine Compiler so abgeändert zu haben, dass die fraglichen Xeon-Prozessoren gut dastehen.
Die Ergebnisse sind zwar weiterhin abrufbar –
das Beispiel zeigt den Xeon Gold 6454S in Tests vom Dezember 2022. Aber Spec stellt in den Compiler Notes unmissverständlich klar: "Spec hat entschieden, dass der für dieses Ergebnis verwendete Compiler eine Kompilation durchführte, die speziell die Leistung der Benchmarks 523.xalancbmk_r / 623.xalancbmk_s verbessert, dies unter Verwendung von Vorkenntnissen über den SPEC-Code und -Datensatz, um eine Transformation vorzunehmen, die eine enge Anwendbarkeit hat." Das Resultat bleibe nur aus historischen Gründen weiter in der Spec-Datenbank zugänglich.
Laut Medienberichten haben sich die Ergebnisse für die getesteten Xeon-Chips der Sapphire-Rapids-Generation durch die Compilermanipulation um 4 bis 9 Prozent verbessert. Es handelt sich um den Intel-Compiler für Linux in den Versionen 2022.0 bis 2023.0; frühere und spätere Versionen sind nicht betroffen, ebenso die Resultate für Prozessoren der späteren Generation Emerald Rapids.
(ubi)