Wie können Unternehmen sicherstellen, dass sie künstliche Intelligenz verantwortungsvoll, vernünftig und transparent einsetzen? Dieser Frage ist die Stiftung Ethos bereits zum dritten Mal nachgegangen und hat im Rahmen einer Studie die digitale Verantwortung der 50 grössten an der Schweizer Börse kotierten Unternehmen untersucht. Herausfinden wollte Ethos dabei unter anderem, wie Unternehmen sicherstellen, dass sie künstliche Intelligenz verantwortungsvoll einsetzen, mit welchen Strategien gegen Datendiebstahl vorgegangen wird oder welche Massnahmen die Firmen ergreifen, um den ökologischen und sozialen Fussabdruck der von ihnen eingesetzten Technologien zu verringern.
Die 50 grössten kotierten Unternehmen der Schweiz hatten im Rahmen der Untersuchung drei Monate Zeit, um einen Fragenkatalog von ungefähr 100 Fragen zu beantworten. Parallel dazu wurde für jedes Unternehmen derselbe Fragebogen ausgefüllt, und zwar ausschliesslich auf der Basis öffentlich zugänglicher Informationen – sprich Websites, Geschäftsberichten, Nachhaltigkeitsberichten, Verhaltenskodizes und so weiter.
Im Durchschnitt erreichten die Unternehmen in diesem Jahr 27,5 von 100 möglichen Punkten, was besser ist als bei derselben Untersuchung 2022, als im Schnitt 22,8 Punkte geholt wurden, aber nach wie vor viel Luft nach oben hat. Acht Unternehmen haben heuer mehr als 50 Punkte erreicht, wobei
Swisscom mit 91 von 100 möglichen Punkten klar an der Spitze liegt. Auf den weiteren Plätzen folgen Zurich Insurance (78 Pkt.), Georg Fischer (76 Pkt.), Swiss Re (69 Pkt.), Sonova (66 Pkt.), OC Oerlikon Corporation (61 Pkt.), Baloise (61 Pkt.) und die UBS (56 Pkt.).
Als "ermutigend" bezeichnet Ethos die Tatsache, dass die Ergebnisse, die nur auf öffentlich zugänglichen Informationen beruhen und den Grad der Transparenz der Unternehmen widerspiegeln, ebenfalls gestiegen seien, und zwar von durchschnittlich 11,2 Punkten letztes Jahr auf 15,6 Punkte. "Zu den wichtigsten Fortschritten zählt, dass 39 der 50 untersuchten Unternehmen nicht nur eine Cybersicherheitsstrategie entwickelt haben, sondern auch Informationen darüber veröffentlichen. Dies sind 25 mehr als im Jahr 2021", schreibt Ethos. "Oder die Tatsache, dass mindestens 40 Unternehmen Massnahmen ergreifen, um die Umweltauswirkungen der von ihnen eingesetzten digitalen Technologien zu reduzieren, gegenüber nur acht im Jahr 2021." Als "am beunruhigendsten" wird derweil die Tatsache bezeichnet, dass "die Kluft zwischen den Unternehmen, die das Ausmass der Herausforderungen und die Vorteile einer gewissen Transparenz erkannt zu haben scheinen, und den anderen immer grösser wird."
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie finden sich
als PDF unter diesem Link, die detaillierten Ergebnisse als Power-BI-Slides
an dieser Stelle.
(mw)