2020 ist das schädliche Installationspaket erstmals erschienen, aktiv war es bis mindestens 2022: Wer sich den beliebten Free Download Manager in diesem Zeitraum von der offiziellen Hersteller-Website heruntergeladen hat, könnte sich gleichzeitig einen gefährlichen Backdoor-Trojaner eingefangen haben, der auf Linux abzielt. Sobald ein System infiziert wurde, hatten die Angreifer Zugriff auf sensible Informationen wie Systemdetails, den Browserverlauf, gespeicherte Passwörter, Wallet-Dateien für Kryptowährung und sogar Anmeldedaten für Cloud-Dienste wie Amazon Web Services oder Google Cloud, berichtet
Kaspersky.
Die Security-Experten waren auf Youtube-Anleitungen zur Installation der Software auf Linux-Systemen gestossen, die unabsichtlich den ursprünglichen Infektionsweg aufzeigten: Bei Klick auf den Download-Button wurde demnach eine infizierte Version des Free Download Managers heruntergeladen. Kurios ist jedoch: Nicht alle Installationsdateien waren betroffen. Kaspersky vermutet daher, dass die Cyberkriminellen die schädliche Datei so gescriptet haben, dass sie entweder zu einer gewissen Wahrscheinlichkeit oder basierend auf dem digitalen Fingerabdruck des potenziellen Opfers erscheint.
Es bestehe der weitverbreitete Glaube, dass Linux immun gegen Malware sei, so dass viele dieser Systeme über keinen angemessenen Schutz vor Cyberangriffen verfügen würden, warnt Georgy Kucherin, Sicherheitsexperte im Global Research & Analysis Team bei
Kaspersky. "Dieser Mangel an Schutz macht diese Systeme zu attraktiven Zielen für Cyberkriminelle. Der Fall des Free Download Manager macht deutlich, wie schwierig es ist, einen laufenden Cyberangriff auf ein Linux-System mit blossem Auge zu erkennen." Daher sei es auch für Linux-basierte Computer, sowohl für Desktops als auch für Server, unerlässlich, zuverlässige und effektive Sicherheitsmassnahmen zu implementieren.
Auch in Online-Communities wie Reddit und Stackoverflow sorgte die jetzt aufgedeckte Malware bereits für Aufsehen: Laut Usern kam es zu Problemen durch die infizierte Software. Dabei war jedoch noch nicht bekannt, dass es sich um einen cyberkriminellen Hintergrund gehandelt hat.
(sta)