Medgate hat vor wenigen Tagen einen Cyberangriff auf Teile der eigenen IT-Infrastruktur mit zwei Zugriffsversuchen am 30. August sowie am 4. September 2023 registriert und laut eigenen Angaben erfolgreich abgewehrt. Demnach wurden keine Patientendaten und sensiblen Unternehmensdaten entwendet oder Systeme verschlüsselt.
Dennoch hatte der Angriff massiven Einfluss auf den Betrieb des Schweizer Telemedizin-Anbieters. Um potenziell infizierte Systeme zu isolieren, hat
Medgate Teile der IT-Infrastruktur heruntergefahren. Dies führte ab Donnerstag vergangener Woche erst zu längeren Wartezeiten auf den Telefonlinien und auch die Medgate-Apps waren nicht mehr erreichbar. Und seit dem zweiten Angriffsversuch ist der Dienst für Patientinnen und Patienten auch telefonisch nicht mehr erreichbar.
Medgate wurde 1999 gegründet und betreibt das grösste telemedizinische Ärztezentrum Europas. Mittlerweile gehören
Medgate Schweiz, Medgate Deutschland, Medgate Philippinen und Betterdoc zur Medgate Holding mit rund 680 Mitarbeitenden. Seit 2022 ist Medgate Teil der Otto Group.
Nach dem Angriff steht Medgate in Kontakt mit den Behörden. Derzeit werden die Systeme zudem einer eingehenden IT-forensischen Analyse unterzogen. Dieser Prozess wird voraussichtlich einige Zeit in Anspruch nehmen, in Folge ist Medgate vorerst nur eingeschränkt und zeitweise nicht erreichbar.
(sta)