Jüngst erregten zwei taumelnde Geldinstitute internationales Aufsehen. In Erinnerung an die Bankenkrise von 2008 kam schnell eine systemische Diskussion auf. Doch die befürchtete Kettenreaktion blieb aus. Trotzdem stellt sich die grundsätzliche Frage, warum in beiden Fällen nicht früher die Reissleine gezogen wurde. Haben die Frühwarnsysteme versagt? Blieben Gefahren unerkannt, oder wurden kritische Signale nicht mit der gebotenen Vehemenz an die zuständigen Instanzen dirigiert? Diesen Aspekten sollten sich die Entscheidungsträger in Häusern jedweder Grösse widmen. Mit Blick auf das Versagen der IT, der Kontrollen und der Kommunikation der letzten Bankenverwerfungen müssen sie konsequent Schlussfolgerungen für das eigene Institut ziehen.
Der Fokus sollte hierbei vor allem auf der IT liegen. Denn im Spannungsfeld zwischen regulatorischen Vorgaben, anwachsenden Compliance- und Cyberrisiken und einem zunehmend volatilen Marktumfeld ist heute kaum eine fundierte, strategische Weichenstellung ohne informationstechnische Beteiligung möglich.
Doch wie kann eine IT-Abteilung ihren Aufgaben zu 100 Prozent gerecht werden? Ist sie technisch und personell ausreichend ausgestattet? Funktionieren ihre Risikosensoren? Ganz klar: Bei der Beantwortung dieser Fragen sind CEOs oder das CXO-Board gefordert. Sie müssen die nötigen Strukturen aufbauen und funktionstüchtig halten. Future-proof ist hier das Stichwort.
Ohne rundlaufende IT lässt sich im modernen Banken- und Finanzwesen nichts mehr steuern. Deshalb sollte das Potenzial neuer Technologien maximal ausgeschöpft werden. Besonders unter dem Gesichtspunkt der Risikobewertung. Es geht dabei um das reibungslose Zusammenspiel von Business Intelligence, Data Analytics und Data Prediction. Es geht um die Sicherheit in der Cloud, um Real Time Data oder die Nutzung von Digital Twins. Das alles zu orchestrieren, ist eine Kunst. Banken sollten deshalb unbedingt auf Künstliche Intelligenz und Robotic Process Automation zurückgreifen. Mit dem Ziel, möglichst entpersonalisierte, weitgehend selbstständig agierende Lösungen zu implementieren. Sie sind in der Regel schneller, sicherer und effizienter.
Dabei gilt jedoch: Ohne das richtige Personal bringt die beste und teuerste Technik gar nichts! Positionen wie Chief Digital Officer, Chief Information Officer, Chief Risk Officer oder Chief Technology Officer müssen optimal besetzt werden. Anschliessend müssen diese Fachkräfte gehört und in Entscheidungen einbezogen werden. Und zwar dort, wo ihre Kenntnisse und Informationen unverzichtbar sind. Das ist in Zeiten von Quantum Computing und Cyberangriffen immer öfter ganz oben in der Hierarchie. Deshalb sollten sie bestenfalls mit am CXO-Tisch sitzen und ihre Einschätzung vorbringen. Das verlangt neben reiner fachlicher Expertise auch Soft Skills wie Kommunikationsfähigkeit, Einfühlungsvermögen – und manchmal auch Mut.
Angesichts komplexer Change-Prozesse und Fachkräftemangel sind passende Kandidaten jedoch schwer zu finden. Das stellt HR-Abteilungen vor grosse Herausforderungen. Auch müssen Unternehmen permanent ihr technisches Portfolio einer sorgfältigen Beurteilung unterziehen und sich fragen, ob ihre aktuelle Ausstattung noch den Anforderungen genügt. Das alles selbst zu machen, bindet interne Ressourcen, die oftmals gar nicht zur Verfügung stehen. Spezialisierte Partner können hier unterstützen. Sie verfügen über geeignete, teils sofort einsetzbare Spezialisten, die sowohl planerisch und projektbezogen als auch langfristig operativ unterstützen.