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Knatsch um neues Rechenzentrum in Schaffhausen
Quelle: Unsplash/Hasmik Ghazaryan Olson

Knatsch um neues Rechenzentrum in Schaffhausen

In Behringen im Kanton Schaffhausen wird aktuell ein Rechenzentrum gebaut, dass bei voller Leistung drei Viertel des Stroms verbraucht, den der ganze Kanton benötigt. Um den Bedarf zu decken, soll am Rheinfall ein neues Kraftwerk entstehen, was nun Kritik mit sich bringt.
8. März 2023

     

In der Gemeinde Behringen im Kanton Schaffhausen findet sich aktuell eine riesige Baustelle. Entstehen soll dort auf 8000 Quadratmetern ein neues Rechenzentrum, das vom hierzulande bislang weitgehend unbekannten US-Unternehmen Stack Infrastructure gebaut wird und das nun für Knatsch im Kanton sorgt, wie einem Artikel des "Blick" zu entnehmen ist. Stein des Anstosses ist in erster Linie der enorme Stromverbrauch des sich im Bau befindlichen RZ. Dieses soll bei Vollleistung künftig 350 Gigawattstunden Strom verbrauchen, während sich der Stromverbrauch des gesamten Kantons Schaffhausen im Jahr 2020 auf 481 Gigawattstunden belief, so der "Blick". Die kantonale Regierung soll deshalb ein neues Kraftwerk am Rheinfall planen, um den entstehenden Stromhunger zu stillen, was nun Kritiker laut werden lässt.


Für Unmut sorgt aber auch, dass kaum Informationen zum Bauvorhaben publik wurden und dass die Baubewilligung innerhalb von rekordverdächtigen 100 Tagen erteilt wurde. Zudem wurden dem RZ keine Umweltauflagen gemacht, was angesichts der Tatsache, dass die Server künftig Energie im Umfang von 88 Gigawattstunden als Abwärme produzieren sollen, welche ungenutzt verpuffen würde, wenig Verständnis hervorruft. Möglich sei diese Energieverschwendung, weil entsprechende Gesetze oder Auflagen für Rechenzentren fehlen. Immerhin: Der Bund soll diesbezüglich bald eine Verordnungsänderung prüfen. Zudem habe der Kanton Schaffhausen eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, wie die Abwärme des streitbaren RZ genutzt werden könnte. Die Ergebnisse der Studie sollen noch im März publiziert werden. Die Diskussionen werden damit aber wohl kaum beendet. (mw)


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