Der Umsatz von
Twitter ist im Dezember 2022 im Vorjahresvergleich um 40 Prozent eingebrochen, vor allem zurückzuführen auf den Absprung einer Vielzahl von Werbekunden. Dies
berichtet "Wall Street Journal" (Paywall,
via "Arstechnica") mit Bezug auf interne Quellen und einen Finanzbericht an Twitter-Investoren. Seit Elon Musk das Unternehmen 2022 übernahm und zu einer privat geführten Firma machte, kommuniziert Twitter keine offiziellen Zahlen mehr. Daher sind, abgesehen vom massiven Umsatzrückgang, auch keine konkreten Zahlen zu Twitters letztem Geschäftsjahr verfügbar. Die letzten offiziellen Quartalszahlen stammen aus dem Juli 2022 und zeigten einen Umsatz von 1,18 Milliarden und einen Verlust von 270 Millionen US-Dollar.
Die Werbekunden, deren Geld nun fehlt, sollen ihre Werbung mehrheitlich im Zuge von Musks Übernahme gestoppt haben. Hintergrund ist die reduzierte Content-Moderation, die Musk mit der Plattform seit dem Kauf verfolgt und die zu Unsicherheit bei den Werbekunden geführt haben soll. Laut dem Bericht sollen im Dezember 70 der 100 grössten Werbekunden ihre Werbung auf der Plattform ausgesetzt haben. Ein Teil davon kehre zwar wieder zurück, es ist aber nach wie vor ungewiss, wie viele und was das für die Finanzen von Twitter heisst.
Musk versucht seit der Übernahme angestrengt, das Unternehmen, das seit seiner Gründung kaum jemals profitabel war, in die schwarzen Zahlen zu bringen. Dafür entliess er unter anderem massenhaft Angestellte – die Auswirkungen der Kündigungen zeigen sich immer wieder in technischen und organisatorischen Problemen beim Unternehmen. Weiter lässt auch der Erfolg
des Abo-Dienstes Twitter Blue nach wie vor auf sich warten.
(win)