Performance ist eines der Schlagworte, welche auf den sozialen Medien immer wieder aufpoppen. In Kombination mit Peak, High oder ähnlichen Synonymen wird häufig auch eine leicht negative Konnotation abgeleitet. Doch was ist Performance? Ich interpretiere Performance als das Abrufen einer gewissen Leistung, in einer bestimmten Situation oder auch über einen längeren Zeitraum verteilt. Dies kann beim Sport, bei einem Auftritt oder natürlich auch im Job sein. Unabhängig davon, wo die Performance stattfindet, ist es wichtig, den richtigen Bezug dazu zu gewinnen. Für mich ist die Performance das Resultat von Einstellung, Vorbereitung und Ausführung.
Lassen Sie uns da noch tiefer eintauchen: Die Basis jeder Leistung ist meiner Meinung nach die eigene Einstellung zur Sache. Wenn ich weiss, wozu die Performance notwendig ist und welche Vorteile sich in Zukunft für mich dadurch ergeben, bin ich gewillter, die mögliche Anstrengung dafür in Kauf zu nehmen. Genauso wichtig ist es, vor allem auch den passenden Anspruch an sich zu finden. Das heisst: Es gibt Situationen, da reicht eine durchschnittliche Performance vollkommen aus. Daraus kann ich den Standard der Performance und die dafür notwendige Anstrengung ableiten. Es gibt aber auch Situationen, wo nur eine Peak Performance zum gewünschten Ziel führen kann. Einerseits kann es sein, dass die Situation vorgegeben ist, zum Beispiel eine Abschlussprüfung, welche eine bestimmte Note als Resultat voraussetzt. Anderseits gibt es aber auch viele Szenarien, in denen wir als Individuum oder Kollektiv frei entscheiden, dass wir den Anspruch einer High Performance anstreben möchten. In der Praxis erlebe ich oftmals, dass genau diese Analyse respektive die Ableitung der benötigten Anstrengung vernachlässigt werden. Es wird unabhängig von der Situation die gleiche Anstrengung gewählt, weil es natürlich im entsprechenden Moment bequemer ist. Erst später realisiert man, dass es doch mehr Anstrengung benötigt hätte als gedacht. Dann ist es jedoch meistens zu spät, um die Performance in die gewünschte Richtung zu lenken.
Kommen wir nun zum Punkt der Vorbereitung: Wenn ich die adäquate Einstellung festgelegt habe, kann ich mich der Vorbereitung widmen. Es gilt Fragen zu klären wie welche Hilfsmittel, welche Routinen und welche Übungsszenarien benötigt werden. Dabei ist vor allem der Aufbau von Automatismen in der Vorbereitung enorm hilfreich. Diese helfen, bei der tatsächlichen Performance nicht mehr vom Bewusstsein und dem Willen abhängig zu sein.
Die tatsächliche Ausführung ist der letzte Schritt in der Performance. Dies ist die Königsdisziplin und erfordert für das erfolgreiche Gelingen einen absoluten Fokus. Vor und während der Performance verfolgen einen Gefühle wie etwa Angst oder Unsicherheit. Durch die geschilderten einleitenden Schritte wird die tatsächliche Performance aber zu einer reinen Formsache. Man kann sich viel stärker auf die Details fokussieren und Feinjustierungen vornehmen.
Performance ist ein Thema, welches in der Praxis in den unterschiedlichsten Formen vorkommt und auf verschiedenen Ebenen stattfindet. Jedes Individuum muss für sich bestimmen, in welcher Situation es welchen Standard einer Performance abrufen und dies in der Einstellung, Vorbereitung und Ausführung realisieren möchte. Mit dem richtigen Bewusstsein kann man auch Themen wie High Performance in mehreren Bereichen angehen und überdurchschnittliche Resultate erzielen, ohne die Balance zu verlieren. Am Ende entscheiden die Einstellung, die gründliche Vorbereitung und die fokussierte Ausführung über Performance oder Versagen.
Mevin Thekkaveettil
Mevin Thekkaveettil ist CEO von One Agency, einer führenden IT-Personaldienstleistungsagentur mit Hauptsitz an der Bahnhofstrasse in Zürich. In seiner Kolumne im «Swiss IT Magazine» beschäftigt sich Thekkaveettil mit den Herausforderungen, die sich rund um die Personalsuche und die Karriereplanung ergeben.
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