Sowohl
Microsoft als auch
Google offerieren Bildungseinrichtungen die kostenlose Nutzung ihrer Produktivitätssuiten Microsoft 365 beziehungsweise Google Workspace, früher bekannt als G-Suite. Der französische Bildungsminister Pap Ndiaye sieht dies aus Datenschutzgründen nicht gerne – die Edu-Angebote der Tech-Riesen würden weder der französischen IT-Strategie noch dem europäischen Datenschutzrecht entsprechen: Laut einem
Bericht des Newsportals "Siècle Digital" sprach Ndiaye explizit von der DSGVO und dem Schrems-II-Urteil auf rechtlicher Seite und von der französischen Doktrin "Cloud im Zentrum", die für Cloud-Angebote die Qualifikation Secnumcloud der französischen Cybersecurity-Behörde ANSSI oder eine entsprechende europäische Qualifikation fordert. Bei den Angeboten von Microsoft und Google sei dies nicht gegeben.
Die Cloud-Doktrin ist Teil der Direktive Dinum, die den IT-Einsatz in der öffentlichen Verwaltung Frankreichs regelt und schliesst Microsoft 365 in der öffentlichen Verwaltung ausdrücklich aus. Stattdessen sollen Collaboration-Plattformen aus Europa genutzt werden, die ausschliesslich europäischem Recht unterstehen und die Daten innerhalb der EU hosten und nicht an die USA übermitteln.
In der Schweiz sieht es etwas anders aus: Die von Bund und Kantonen beauftragte Fachagentur Educa.ch hat mit Microsoft einen Rahmenvertrag abgeschlossen, der die datenschutzkonforme Nutzung von Microsoft 365 an Schulen möglich macht. Die Schulen müssen sich dabei jedoch aktiv um den Datenschutz bemühen, wozu beispielsweise der Datenschutzbeauftragte des Kantons Zürich einen "Leitfaden Microsoft 365 im Bildungsbereich" anbietet.
(ubi)