Comparis-Gründer Richard Eisler sieht sich auf zwei Ebenen mit Streitigkeiten konfrontiert. Auf der einen Seite brodelt seit einem Jahr der Konflikt mit der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma, die von
Comparis verlangt, sich als Versicherungsvermittler zu registrieren. Der Dienst verdiene nämlich Geld, wenn die Kundschaft eine Offerte anfragt, was einer Vermittlungsgebühr entspreche.
Eisler selbst sehe in den Transaktionen dagegen eine Entschädigung für die Weitergabe einer Adresse, wie "Blick"
schreibt. Er weigere sich denn auch, der Forderung der Finma nach zukommen und nehme allfällige Sanktionen in Kauf. Denn er ist überzeugt, dass Comparis dem Wettbewerb gut tut, wodurch schliesslich die Konsumentinnen und Konsumenten profitieren. Seine Weigerung, dem Antrag der Finma zu entsprechen, könnte für ihn seiner eigenen Einschätzung nach bis zu eine halben Million Bussgeld oder drei Jahre Haft bedeuten. Damit die übrigen Verwaltungsratsmitglieder nicht in die Gelegenheit mit reingezogen werden, hat Eisler sie dem Artikel zufolge darum gebeten, ihren Sitz aufzugeben.
Neben der Finma nimmt auch der Schweizer Preisüberwacher Stefan Meierhans Comparis ins Visier. Grund dafür sei "Blick" zufolge eine Preiserhöhung bei Offertanfragen zu Auto- und Hausratsversicherung. Diese werden von den Versicherungen gezahlt. Um zu prüfen, dass diese nicht missbräuchlich erfolgt ist, habe Meierhans die Geschäftsberichte des Vergleichsdienstes angefordert. Eisler wolle ihm die verfügbaren Informationen bereitstellen, wie es in dem Artikel heisst, verstehe allerdings die Aufregung nicht. Erstens handle es sich um die erste Preisanpassung in zehn Jahren und zum anderen ändere sich für die Konsumentinnen, die seiner Ansicht nach die Interessensgruppe des Preisüberwachers darstellen sollte, nichts.
(af)