Apple setzt im Appstore-Rechtsstreit auf Salamitaktik
Quelle: Pixabay/MiamiAccidentLawyer

Apple setzt im Appstore-Rechtsstreit auf Salamitaktik

Apple gibt im Rechtsstreit mit den niederländischen Wettbewerbshütern in kleinen Schritten nach. Nun müssen die Devs keine separaten Binaries mehr erstellen, der Rabatt auf die Store-Provision dürfte sich jedoch nur für die ganz grossen Entwickler lohnen.
31. März 2022

     

Im Rechtsstreit mit den niederländischen Wettbewerbshütern hat Apple einen Vorschlag zur Schlichtung eingereicht. Damit soll Entwicklern von Dating Apps ermöglicht werden, für ihre User Transaktionen über alternative Zahlungsplattformen anzubieten. Das eher ernüchternde Ergebnis: Mit 27 statt 30 Prozent Provision nimmt sich Apple nach wie vor ein grosses Stück des Kuchens, dafür müssen die Devs wenigstens keine separaten Binaries mehr bereitstellen, wenn sie weitere Zahlungsoptionen anbieten wollen. Weiter betrifft der Vorschlag nur den niederländischen Markt und nur Dating Apps – könnte aber in greifbarer Zukunft auch für Resteuropa durchaus relevant werden, wenn die Ausarbeitung des Digital Markets Acts (DMA) der EU näher rückt.


Den Vorschlag für den eher kurzgeratenen Rabatt von 3 Prozent hatte Apple bereits im Februar vorgelegt, zusammen mit der Anweisung, dass die Entwickler die erwähnten separaten Binaries liefern müssten. An letzterem Punkt haben sich die Wettbewerbshüter besonders gestossen und Apple eine wöchentliche Busse von 5 Millionen Euro auferlegt ("Swiss IT Magazine" berichtete). Apple hatte eine Weile für seine Reaktion – mittlerweile steht man bei den Niederländern mit 45 Millionen in der Kreide ("Swiss IT Magazine" berichtete). Die nun verkündete Lockerung vollzieht man in Cupertino anscheinend zähneknirschend: Man sei nach wie vor nicht einverstanden mit der Entscheidung der Netherlands Authority for Consumers and Markets (ACM) und wolle weitere rechtliche Schritte einleiten. (win)


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