Facebook soll in den USA massenhaft Daten von Spitalpatienten gesammelt haben, wie "The Markup"
herausgefunden hat. Auf den Websites von 33 der Top 100 Krankenhäusern in den USA wurde das sogenannte
Meta Pixel – ein Tracking-Tool – gefunden. Dieses schickt bei jeder Interaktion auf der Spital-Homepage einen Datensatz an
Facebook, der nicht nur heikle Gesundheitsdaten enthalten kann, sondern auch die IP-Adresse des Nutzers speichert. Die abgezogenen Daten variieren dabei – teilweise sind es Suchergebnisse oder die Wahl bei Drop-Down-Menüs, in denen angegeben werden kann, warum der Arzt konsultiert wird. Noch kritischer ist die Situation bei sieben der 100 Einrichtungen, bei denen der Meta Pixel sogar hinter der Login-Barriere noch vorhanden war. Da nur 100 Spitäler überprüft wurden ist es aktuell unklar, wie flächendeckend das Problem wirklich ist und wie viel Gesundheitsdaten Facebook bereits angesammelt hat.
Die Sorge von Experten ist laut "Markup" gross, gegebenenfalls wurden mit der Praxis auch geltende Gesetze gebrochen, da die Patienten in keinem der Fälle ihr Einverständnis in die Datenweitergabe gegeben hatten und vermutlich auch keine Ahnung hatten, dass die Daten weitergereicht werden. Meta reagierte nicht auf konkrete Fragen der Investigativ-Plattform, versicherte aber, dass unabsichtlich übermittelte heikle Daten gelöscht würden. Zu Überprüfen ist dies jedoch nicht. Ein Grossteil der betroffenen Spitäler hat das Pixel mittlerweile von ihren Websites entfernt.
(win)