cnt
Funktionales Mobile Display
Quelle: Viewsonic

Viewsonic VA1655

Funktionales Mobile Display

Viewsonic hat mit dem VA1655 ein externes, mobiles Display auf den Markt gebracht, das mit Anschlussvielfalt, Pivot-Funktion und attraktivem Preis überzeugt.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2022/04

     

Ein externes, mobiles Display ist in unseren Augen nach wie vor eine der sinnvollsten Ergänzungen fürs Notebook im Home respektive Mobile Office. Nicht zuletzt deshalb haben wir an dieser Stelle bereits einige Modelle getestet, zu denen sich nun ein weiteres gesellt – das mobile Full-HD-Display VA1655 von Viewsonic. Das VA1655 hat unser Interesse vor allem aus einem Grund geweckt – seiner Flexibilität bezüglich Anschluss an den Laptop. Während das Gros der auf dem Markt verfügbaren externen Displays lediglich via USB-C an den Rechner angehängt werden können, bietet das Modell von Viewsonic auch einen Mini-HDMI-Anschluss, kann also auch an einen Rechner angeschlossen werden, bei dem der USB-C-Port fehlt oder bereits anderweitig belegt ist.

Anschlusswunder

Doch der Reihe nach. Einmal ausgepackt stellt sich die ganz grosse Begeisterung beim VA1655 nicht auf Anhieb ein. Der Grund: Viel (billig wirkendes) Plastik. Viewsonic setzt beim Display ganz auf ein Gehäuse aus Kunststoff und macht sich dabei wenig Mühe, dieses irgendwie hochwertig wirken zu lassen. Positiver Nebeneffekt: Mit gerade einmal 697 Gramm wiegt der oben knapp 10 Millimeter und unten 17 Millimeter dicke 15,6-Zöller im Vergleich mit den meisten seiner gleich grossen Mitbewerber 100 bis 300 Gramm weniger. Der Ständer, der als klappbarer Standfuss fix Teil des Gehäuses ist und es erlaubt, das Display stufenlos bis zu einem Winkel von bis zu 53 Grad zu positionieren, ist in diesem Gewicht inkludiert und hält das Display stabil in Position – zumindest wenn es im Querformat genutzt wird. Eine weitere Besonderheit des VA1655 ist nämlich seine Pivot-Funktion – sprich die hochkantige Verwendung. Dazu wird der Ständer 90 Grad ausgeklappt – wirklich stabil hält er das Ganze dann aber nicht mehr, vor allem darum, weil die Kabel bei der hochkantigen Verwendung oben links eingesteckt sind und den Monitor etwas nach hinten links ziehen.

Damit sind wir auch schon beim nächsten Thema: Den Verbindungsmöglichkeiten. Im Vergleich mit anderen externen Displays, die oft gerade mal einen einzigen USB-C-Port bieten, ist das VA1655 ein wahres Konnektivitätswunder. Nebst einem Mini-HDMI-Port werden gleich zwei USB-C-Anschlüsse und sogar noch ein Kopfhöreranschluss und ein Kensington-Schloss geboten. Das alles findet sich am linken Displayrand, was suboptimal ist, wenn man wie wir das Display rechts vom Notebook verwenden will, denn wirklich nah zusammenschieben lassen sich Notebook-Display und externes Display so nicht. Dell beispielsweise hat dies bei seinem Modell C1422H (Test in «Swiss IT Magazine» 10/21) besser gelöst, indem der Anschluss in den Standfuss integriert wurde.


Am einfachsten ist der Anschluss des externen Displays natürlich über USB-C – hier reicht ein Kabel, um den Bildschirm mit Strom und Bilddaten zu versorgen. Wir haben den externen Monitor in unserem Test aber über HDMI angehängt. Lobenswert hierbei: Viewsonic liefert ein HDMI- auf-Mini-HDMI-Kabel mit – nebst einem USB-Kabel und einem Sleeve, um das Display zu transportieren. Beim Anschluss via HDMI muss das Display zusätzlich über ein USB-C-Kabel mit Strom versorgt werden, wobei wir einen Stromadapter mit USB-A-Port und entsprechend ein USB-A- auf USB-C-Kabel verwendet haben. Hierzu muss gesagt werden, dass der Stromadapter mindestens 10 W liefern muss, um das Display mit genügend Saft zu versorgen – dann aber funktioniert das alles wunderbar, und es bleibt immer noch ein USB-C-Anschluss am Display frei. Über diesen kann man theoretisch ein Gerät laden oder ein zweites Gerät anschliessen, um dann mittels On-Screen-Menü zwischen den Eingängen zu wechseln.

Vielfältige Einstellmöglichkeiten

Damit kommen wir auch schon zum Thema Bedienung. Auch hier unterscheidet sich das Viewsonic-Modell von vielen seiner Mitbewerber, die sich bezüglich Einstellmöglichkeiten auf das absolute Minimum beschränken. Nicht so das VA1655. Dieses verfügt auf seiner rechten unteren Rückseite über einen 4-Wege-Steuerstick – Viewsonic nennt ihn Joy Key. Mittels Drücken ebendieses Joy Keys ruft man das On-Screen-Menü auf und kann nebst dem Wählen der Eingabequelle auch Audio-Einstellungen vornehmen, aus unzähligen (und auf Wunsch selbst definierbaren) Bildvoreinstellungen (wie z.B. Web, Text, Film, Spiel oder Mac) wählen, umfangreiche Farbeinstellungen und weitere Bildanpassungen treffen oder Display-Einstellungen (wie die Aktivierung des Eco-Modus, des Schlafmodus und vieles mehr) definieren. Das Bild lässt sich somit nach Belieben auf die persönlichen Präferenzen (oder passend zu den Einstellungen des Notebooks-Screens daneben) anpassen, und selbst bezüglich Helligkeit mag das VA1655 beinahe mit unserem (bei jedem Vergleich) sehr hellen Notebook-Screen mithalten. Einzig eine Einstellung wird im Menü vermisst. Wie bereits erwähnt kommt das VA1655 mit einer Pivot-Funktion. Allerdings erkennt das Display nicht selbst, wenn es um 90 Grad gedreht wird, und auch im On-Screen-Menü findet sich keine entsprechende Option. Wir mussten also bei Viewsonic nachfragen, wie man den Monitor im Hochformat nutzen kann – und die Lösung ist eigentlich relativ einfach (wenn auch nicht offensichtlich): Man muss über die Anzeigeeinstellung in Windows den externen Monitor anwählen und die Bildschirmausrichtung auf hochformat stellen


Ein weiteres, abschliessendes Unterscheidungsmerkmal des VA1655 sind seine eingebauten Lautsprecher, wobei Viewsonic zwei 0,8-Watt-Speakerchen verbaut hat. Diese tönen genau so, wie man es angesichts der Leistungsdaten vermuten würde, wobei das Plastikgehäuse akustisch auch keine grosse Hilfe ist – dünner geht’s kaum. Auf die Lautsprecher hätte Viewsonic also verzichten können.

Fazit

Das Viewsonic-Modell VA1655 ist sicher nicht der edelste, hochwertigste externe Monitor, den wir je getestet haben, wohl aber der funktionalste. Er lässt sich sowohl über HDMI als auch über USB-C an den Rechner (oder auch ein Smartphone) hängen, man kann mehrere Geräte parallel anschliessen, er kann hochkantig verwendet werden und bietet weitreichende Einstellmöglichkeiten bezüglich Bild. Da verzeiht man dem Display auch die dürftigen Lautsprecher und das billig wirkende Plastikgehäuse.

Features
- Diagonale 15,6 Zoll (16:9), 1920 x 1080 Pixel (Full HD, 60 Hz)
- IPS-Panel, Kontrast 800:1, Helligkeit 250 cd/m2, Reaktionszeit 7 ms
- Anschlüsse 1x Mini-HDMI, 1x USB-C (nur Strom), 1x USB Typ-C 3.2, 1x 3,5 mm Audio
- 2x 0,8 W Speaker
- Energieverbrauch 7 W (typisch), 6 W (Eco), 0,3 W (Stand-by)
- Abmessungen 359 x 227 x 9,85 bis 17 Millimeter (B x H x T)
- Gewicht 697 Gramm


Positiv
+ Anschlussvielfalt
+ Einstellmöglichkeiten
+ Pivot-Funktion
+ geringes Gewicht
+ Lieferumfang

Negativ
- billig wirkendes Gehäuse
- mangelhafte Speaker
- keine Auto-Pivot-Funktion

Hersteller / Anbieter
Viewsonic

Preis
Fr. 249.–

Wertung
Funktionalität 6 von 6 Sternen
Bedienung 5 von 6 Sternen
Preis/Leistung 5,5 von 6 Sternen
Gesamt 5,5 von 6 Sternen (mw)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Vor wem mussten die sieben Geisslein aufpassen?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER