Über die Hälfte der Teilnehmer an einer Umfrage von Gartner sind mit neuer Software am Arbeitsplatz frustriert. Rund 60 Prozent der Arbeitnehmer gaben an, dass sie wegen neuer Software in den letzten 24 Monaten gelegentlich oder häufig frustriert waren. Und 56 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, dass sie sich aufgrund dieser Tatsache wünschten, das Management würde das alte System zurückbringen.
Die Demokratisierung und Consumerisierung der IT habe dazu geführt, dass die Mitarbeitenjden eines Unternehmens mehr Entscheidungsfreiheit darüber hätten, welche Software sie nutzen und wie sie diese nutzen, so Craig Roth, Research Vice President bei
Gartner. Auf der anderen Seite würden sich Software-Entwickler aber oft darauf konzentrieren, neue Funktionen hinzuzufügen, um mit der Konkurrenz mithalten zu können. Diese führe jedoch meist zu übermässig komplexen Produkten mit schlechter Benutzererfahrung.
Rund 81 Prozent der Nutzer gaben in der Umfrage an, auf eine schlechte Erfahrung mit einer Software reagiert zu haben – positiv wie auch negativ. Je nach Art der Reaktion kann dies für ein Unternehmen problematisch sein: so haben sich 40 Prozent der Nutzer nach einer negativen Erfahrung gegen die Nutzung von Anwendungen gesträubt, indem sie nur minimale Funktionen nutzten, die Nutzung gleich ganz vermieden oder sie aufschoben. Auf der anderen Seite hätten aber 41 Prozent der Nutzer nach einer positiven Erfahrung mit einer Anwendung mehr Zeit investiert, um deren Features kennenzulernen.
Und 42 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sie sich nach einer negativen Software-Erfahrung bei Kollegen beschwert hätten, während 38 Prozent nach einer positiven Erfahrung eine Anwendung an Kollegen weiterempfohlen haben. Hinzu kommt, dass 42 Porzent der Umfrageteilnehmer negative Erfahrungen mit der IT-Abteilung und 25 Prozent mit der Geschäftsleitung geteilt haben. Letzlich finden 51 Prozent der Teilnehmer an der Umfrage, dass die Software-Hersteller die Produkte in der Handhabung einfacher gestalten sollten.
Die Gartner-Umfrage "User Influence on Software Decisions 2021" wurde von April bis Juni 2021 unter 4953 Befragten in Unternehmen mit mindestens 100 Mitarbeitern in den USA, Frankreich, Deutschland und Singapur durchgeführt. Bei den Befragten musste es sich um Vollzeitbeschäftigte oder Mitarbeiter (d. h. keine Führungskräfte) handeln, die Technologieprodukte und -dienstleistungen für ihre tägliche Arbeit nutzen.
(luc)