Gegenüber "NZZ" hat sich Swisscom-CEO Urs Schäppi zu den Störungen im Swisscom-Netz
geäussert, die jüngst für den erneuten Ausfall der Notrufnummern in der Schweiz zur Folge hatten. Schäppi entschuldigte sich dabei bei den Betroffenen und den Feuerwehrleuten, welche wegen des Ausfalls des Benachrichtigungssystems in Dauerbereitschaft bleiben mussten. "Das ist absolut nicht das, was wir als
Swisscom von uns erwarten", so der Swisscom-Chef. Auch spricht er davon, dass sich Ausfälle schlicht nicht verhindern liessen, trotz der Massnahmen, die man nach dem Ausfall-Debakel 2020 ("Swiss IT Magazine"
berichtete) umgesetzt hat. Der Ursprung des jüngsten Aussetzers waren die Wartung eines Netzelementes einer Telefonie-Plattform für Geschäftskunden und ein fehlerhaftes Software Update, was "einen Dominoeffekt auslöste", so Schäppi. Weil man auch die Lieferanten gewisser Infrastrukturteile mit einbeziehen musste, dauerte der Ausfall aussergewöhnlich lange.
Kritik, dass Sparprogramme bei Swisscom die tiefe Ursache für die nun wiederholten Ausfälle seien, weist Schäppi vehement zurück, man investiere viel und gehöre zu den besten Netzen der Welt. Auch dementiert er, dass die Fehler in der Suche nach neuen Wachstumsfeldern oder internem Gärtchendenken liegen und dass Swisscom ein zu komplexer Apparat geworden sei. "Der Zielkonflikt zwischen Produktevielfalt und Einfachheit der Infrastruktur ist für jede Telekomfirma eine Herausforderung – auch für uns", so der Swisscom-Chef.
(win)