Der erste IBM-Quantencomputer Quantum System One, der ausserhalb eines IBM-Forschungslabors zu finden ist, steht jetzt im Fraunhofer-Kompetenzzentrum Quantencomputing in Ehningen bei Stuttgart. Die Anlage soll Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Universitäten ab sofort für anstehende Projekte zur Verfügung stehen. Gleichzeitig sollen durch die Partnerschaft von IBM und Fraunhofer Kompetenzen auf dem Gebiet der Quantentechnologie ausgebaut und eine Experten-Community geschaffen werden.
Im zylinderartigen, schwarz glänzenden Gehäuse des Quantum System One steckt ein 27-Qubit-Falcon-Prozessor von
IBM, der auf "Temperaturen, die kälter sind als im Weltraum" heruntergekühlt wird. Es handle sich um den fortschrittlichsten Quantenprozessor, der lange Kohärenzzeiten und exakte, rauscharme Operationen mit einer Präzision von 10 bis 20 Watt ermögliche, so IBM.
Fraunhofer Stuttgart ist der erste Standort ausserhalb der USA, der ein Quantum System One besitzt. Anna Venzl, Koordinatorin des Fraunhofer-Kompetenzzentrums Quantencomputing: "Medikamente und Impfstoffe lassen sich mithilfe dieser Technologie schneller entwickeln, Klimamodelle verbessern, Logistik- und Transportsysteme optimieren oder neue Materialien effizienter simulieren. Um das alles zu ermöglichen und um die rasante Entwicklung auf dem Gebiet des Quantencomputings aktiv mitzugestalten, müssen wir in Europa Kompetenzen aufbauen." Bald sollen allerdings weitere Standorte folgen: Im Juli soll ein System in Japan zum Einsatz kommen, und die Technologie soll auch an der Cleveland Clinic in Ohio installiert werden.
(ubi)