Neue Arbeitswelt durch Corona
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Neue Arbeitswelt durch Corona

Eine Umfrage unter Schweizer Xing-Mitgliedern zeigt, dass die Coronapandemie einiges an der Art zu arbeiten und an der Einstellung zur Arbeit verändert hat.
30. September 2020

     

Innerhalb kürzester Zeit habe die Coronapandemie die Arbeitswelt auch in der Schweiz auf den Kopf gestellt. Prozesse, Haltungen, Arbeitsorte, Führungsverhalten und mehr hätten sich verändert, stellt eine Umfrage unter den Schweizer Xing-Mitgliedern von Mitte September 2020 fest. Wenig geändert hat sich dagegen der Stellenwert der Arbeit: Für 77 Prozent der Teilnehmenden hat die Arbeit heute die gleiche Bedeutung wie vor Corona. Für 22 Prozent ist es wichtiger, einen sicheren Job zu haben, und für 20 Prozent ist eine sinnerfüllende Arbeit wichtig, mit der sie sich wirklich gerne beschäftigen.

Das erste Fazit aus der Umfrage: "Hauptsache einen Job – so hätte man die vorherrschende Einstellung zur Arbeit inmitten einer Krise vielleicht erwartet. Unsere Daten zeigen aber ein differenzierteres Bild: Zwar ist die Arbeitsplatzsicherheit wichtiger geworden. Gleichzeitig haben viele Arbeitnehmende die Pandemie genutzt, um ihre Beziehung zur Arbeit zu hinterfragen. Für viele hat die Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit an Relevanz gewonnen", lässt Robert Bertschinger, Geschäftsführer von Xing Schweiz, verlauten.


Rund zwei Drittel der Teilnehmenden haben demnach ihre individuelle Work-Life-Balance anlässlich der Pandemie neu definiert. Für 22 Prozent sind Familie und Freunde mehr in den Mittelpunkt gerückt, bei 21 Prozent gehen Arbeit und Freizeit selbstverständlicher ineinander über. Aber für 17 Prozent ist es in Coronazeiten noch wichtiger geworden, Arbeit und Freizeit voneinander zu trennen. Im Fokus der Umfrage stand auch die Entlöhnung. Hier sind 85 Prozent der Ansicht, es müsse aufgrund der Corona-Erfahrungen über neue Entlohnungsmodelle diskutiert werden, die nicht auf der reinen Arbeitszeit basieren, sondern auf Leistung und Zielerreichung (30%) oder auf Basis völlig neuer Modelle (33%). Und für 22 Prozent ist Geld nicht die einzige Möglichkeit, um das Engagement zu honorieren – auch Zeit und Sachleistungen wären für diese Antwortenden als Vergütung vorstellbar.
Die Umfrage beleuchtet darüber hinaus die Investitionen ins Home Office – nicht unbedeutend, arbeiteten doch 73 Prozent der Antwortenden in den letzten Wochen von Zuhause aus. Für die Home-Office-Ausstattung kommen dabei sowohl die Berufstätigen als auch der Arbeitgeber auf. Mit 54 Prozent hat etwas mehr als die Hälfte der befragten Xing-Mitglieder selbst Geld für ihr Home Office ausgegeben, bei 31 Prozent gingen diese Investitionen vor allem in technisches Zubehör wie Headsets, Kopfhörer oder Webcams. Neue PCs oder Laptops haben neun Prozent angeschafft, und ebenfalls neun Prozent haben in eine bessere Internetverbindung investiert. Rund 14 Prozent haben 1000 Franken oder mehr ins Home Office gesteckt, 21 Prozent zwischen 500 und 999 Franken und 64 Prozent haben zwischen 100 und 499 Franken ausgegeben.


Home Office muss übrigens nicht zwingend Home Office sein. So meinten 18 Prozent der Befragten, sie würden überall dort arbeiten, wo eine gute Internetverbindung existiert. Und jeweils vier Prozent haben in jüngerer Vergangenheit in Cafés oder im öffentlichen Raum gearbeitet, und drei Prozent waren gemeinsam mit Kollegern oder Freunden im Home Office. (ubi)


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