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SwissID wächst rasant und sorgt für Kritik
Quelle: Swisssign

SwissID wächst rasant und sorgt für Kritik

Die Swiss ID, ein Dienst zur Identifikation im Internet, der von Firmen wie der Post, Swiss Life oder UBS mitfinanziert wird, wächst rasant. Dieses Wachstum sorgt Im Vorfeld der Abstimmung über die elektronische Identität aber auch für Skepsis.
27. Juli 2020

     

Ab sofort können sich Einwohner des Kantons Bern für die Online-Angebote des Kantons über den Dienst BE-Login auch mit SwissID anmelden. Nebst dem Kanton Bern setzen auch bereits die Kantone Jura, Zug, Graubünden und Aargau auf das Login mit SwissID.

Mittels SwissID ist es beispielsweise möglich, die Steuererklärung komplett elektronisch einzureichen und benötigte Belege elektronisch hochzuladen. Das Online-Angebot wird ständig ausgebaut. So prüft der Kanton Bern derzeit etwa auch Anwendungen, welche höhere Anforderungen an die Identifikation der Benutzer stellen. Dazu kann im persönlichen SwissID-Konto bereits heute eine geprüfte Identität mittels SwissID App hinterlegt werden.


Die SwissID zählt inzwischen über 1,4 Millionen Nutzer und ist für Anwender kostenlos. Das Wachstum ist rasant: "Wir verzeichnen derzeit rund 2200 neue Registrierungen pro Tag", erklärt Swiss-Sign-CEO Markus Naef gegenüber "NZZ". Besonders die Covid-Krise habe das Wachstum angekurbelt. Zuvor waren es durchschnittlich rund 1800 Neuregistrierungen pro Tag.
Der Erfolg der SwissID sorgt aber, wie "NZZ" berichtet, für kritische Stimmen. Organisationen, die eine Volksinitiative gegen das Gesetz über die elektronische Identität (E-ID) lanciert haben, haben Bedenken gegenüber dem digitalen Ausweis. So sprechen die Promotoren des Referendums Probleme aus Datenschutzgründen an, etwa wenn private Firmen hinter einer digitalen Identität stehen.

"Wir kritisieren, dass die Swiss Sign Group und ihre Partner die SwissID forcieren, obwohl die Volksabstimmung erst noch bevorsteht", so Martin Steiger, Sprecher der Digitalen Gesellschaft, die das Referendum unterstützt, gegenüber "NZZ".


Die Digitale Gesellschaft fordert, dass die digitale Identität der Menschen staatlich sein müsse, genauso wie die traditionelle Identität mit Identitätskarte und Pass sowie Ausländerausweis. "Dazu kommen Grundsätze wie Datensparsamkeit, Dezentralität, Ethik und Offenheit, wie sie nun bei der Swiss-Covid-App vom Parlament gesetzlich verankert wurden", so Steiger weiter. (swe)


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Kommentare
Na ja - mittlerweile (2 Jahre später als der Artikel erschienen ist) werden wir so in unseren Möglichkeiten beschnitten, dass es immer schwieriger wird, anonym mit der SBB zu reisen, Postdienste zu nutzen und vieles mehr. Wer jetzt noch von "dumm redet", ist naiv ... oder selbst dumm?
Donnerstag, 19. Januar 2023, Peter Meier

Dumm ist vor allem zu denken, dass eine SwissID mehr Schaden am persönlichen Datenschutz anrichten kann als Social Media wie Facebook und diverse andere Websites, auf denen man schon seit Jahren bereitwillig Daten raus gibt - ins Ausland. Zeit zum Aufwachen, das digitale Zeitalter hat längst begonnen und es ist nichts Schlechtes, nur weil man es nicht gut genug kennt. In der CH haben wir eines der besten Datenschutzgesetze überhaupt. Alles andere ist Verschwörungs- und Stammtisch Blablabla à la "was der Bauer nicht kennt..."
Dienstag, 15. März 2022, Digi

Es scheint, dass Dummheit tatsächlich lernbar ist. Diese naive IT-Gläubigkeit der Internetnutzer ist beispiellos. Die SwissID ist der Mephisto der digitalen Branche. Ist das Gretchen erst mal schwanger, ist‘s vorbei mit der Gemütlichkeit.
Mittwoch, 13. Januar 2021, Basil Raschle



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